Weltmeister Frankreich düpiert - Türkei feiert Fortune Ayhan

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Deutschland,

Den Weltmeister kalt erwischt: Mit zwei Toren in der ersten Halbzeit feiert die Türkei einen aussergewöhnlichen Sieg. Der Düsseldorfer Bundesligaprofi Ayhan erzielt den umjubelten Führungstreffer.

Die türkischen Spieler feiern den Sieg in der EM-Qualifikation über Weltmeister Frankreich. Foto: Uncredited/AP
Die türkischen Spieler feiern den Sieg in der EM-Qualifikation über Weltmeister Frankreich. Foto: Uncredited/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim ungefähr zehnten Torschrei brach dem türkischen Fernsehreporter die Stimme weg.

Der Jubel über den Führungstreffer des Düsseldorfer Bundesligaprofis Kaan Ayhan, der mit seinem Kopfballtor den 2:0-Sieg gegen Weltmeister Frankreich einleitete, versetzte die Fans im Stadion des anatolischen Konya in Ekstase. Mit dem ersten Pflichtspielsieg gegen die Franzosen hat die Türkei die Tabellenführung in der EM-Qualifikationsgruppe H übernommen. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan war begeistert und twitterte noch in der Nacht: «Herzlichen Glückwunsch, meine Türkei!»

Die Treffer von Ayhan und Cengiz Ünder in der ersten Halbzeit haben den Weltmeister in eine tiefe Depression gestürzt. «Mit dem Kopf woanders», titelte die Sportzeitung «L'Équipe». Noch deutlicher formulierte «Le Figaro»: «Die apathischen Blauen ertrinken im türkischen Bad».

Griezmann, Mbappé und Co. konnten sich noch bei ihrem Torhüter Hugo Lloris bedanken, der seine Mannschaft mit einigen Paraden vor einer höheren Niederlage bewahrte. Auch der nach der Pause eingewechselte Kingsley Coman vom FC Bayern München brachte keinen Schwung in die Offensive des Weltmeisters. «Kylian Mbappé, Antoine Griezmann and Olivier Giroud haben es nie geschafft zusammenzuarbeiten», schrieb «L'Équipe».

Der türkische Nationaltrainer Senol Günes, der erst seit Jahresbeginn im Amt ist, war stolz auf seine Mannschaft. «Wir haben sicher, leidenschaftlich und clever gespielt. Frankreich hatte wirksame Waffen, aber wir waren die, die eingewirkt haben», befand der ehemalige Trainer von Besiktas Istanbul.

Umjubelt war vor allem Abwehrspezialist Ayhan, der schon in der abgelaufenen Bundesligasaison beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf einer der auffälligsten Profis war. Der gebürtige Gelsenkirchener zählte mit insgesamt vier Treffern auch zu den torgefährlichsten Abwehrspielern der Liga. Fortuna würde den 24-Jährigen, der noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 hat, gerne behalten, doch mit seinen Leistungen hat sich der frühere DFB-Junioren-Nationalspieler auch für andere Clubs interessant gemacht.

Seine Ausstiegsklausel, die einen Wechsel für etwa 4,5 Millionen Euro möglich gemacht hätte, liess Ayhan zum 31. Mai verstreichen. Mittlerweile dürfte sich sein Marktwert verdoppelt haben. Anfragen anderer Clubs lagen den Düsseldorfern aber bislang nicht vor. In Kenan Karaman stand noch ein zweiter Fortuna-Profi in der Startelf der Türken, beinahe wäre auch ihm ein Treffer gelungen, doch wenigstens Keeper Lloris zeigte an diesem Tag Normalform und liess keine weiteren Gegentore zu.

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