Mit diesem Ass im Ärmel knackt YB Slovan Bratislava!
Nur eine Runde muss YB überstehen, um die Europa-League-Quali zu schaffen. Setzt sich der Super-Ligist gegen Slovan Bratislava durch?

Das Wichtigste in Kürze
- YB bestreitet heute Abend das Hinspiel der Europa-League-Playoffs.
- Gegen Slovan Bratislava haben die Berner gute Chancen, die Quali klarzumachen.
- Feiert YB ein Erfolgserlebnis? Die Meinungen bei Nau.ch gehen auseinander.
In einer europäischen Gruppenphase wird YB in diesem Herbst so oder so spielen. Offen ist nur noch, ob in der Europa- oder der Conference League. Die Playoff-Hürde heisst Slovan Bratislava – das Hinspiel steigt heute Abend.
Bodigen die Berner den slowakischen Rekordmeister? Oder geht der bisher durchzogene Saisonstart auch in Europa weiter? Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man sich nicht einig.
Christoph Böhlen, Sportchef
«Nein, die letzten Wochen waren kein Zuckerschlecken: YB unterliegt dem FC Basel klar, enttäuscht beim 0:0 gegen Sion – und knorzt im Cup gegen Courtételle. Doch das spielt heute Abend keine Rolle!
Schliesslich startete die vergangene Saison deutlich schlechter. Und trotzdem warf das Team des damaligen Trainers Patrick Rahmen im CL-Playoff Galatasaray raus.

Auf dem europäischen Parkett gehen die Profis mit einer gehörigen Portion Extra-Motivation in die Spiele. Das mag man als Fan vielleicht nicht gerne hören – schliesslich sind alle Spiele für den Club wichtig. Aber es ist nur menschlich, will man sich auf der grossen Bühne von seiner besten Seite zeigen.
Nicht nur die bisherige Bilanz gegen Slovan (drei Siege, ein Remis) spricht heute für YB. Auch zwei Personalien werden dafür sorgen, dass die Ausfälle von Christian Fassnacht und Grégory Wüthrich nicht ins Gewicht fallen.

Erstens hat Chris Bedia im Cup mit einer Doublette endlich wieder getroffen. Zwar sind das ‹nur› Treffer gegen einen Erstligisten – aber Selbstvertrauen ist für einen Stürmer ein wichtiges Gut.

Und zweitens: Edimilson Fernandes darf heute ran! National muss der Nati-Spieler noch eine Sperre absitzen, in Europa ist er aber spielberechtigt.
Abgesehen von seiner Ohrfeigen-Dummheit gegen den FCB hat Fernandes gezeigt, dass er YB erheblich verstärken kann. Er ist gegen Slovan das Ass im Ärmel von Giorgio Contini.
Mit ihm und dem wieder treffsicheren Bedia wird YB heute Abend den Grundstein für den Einzug in die Liga-Phase legen.»

Nicola Wittwer, Sport-Redaktor
«Ich spreche YB die Favoritenrolle im Duell mit Slovan nicht ab – sage aber: Mit einem Sieg wird das heute Abend nichts! Zu dieser These liefern sowohl die Berner als auch die Slowaken Argumente.
YB ist schlicht (noch) nicht in der erwünschten Verfassung. Die nationalen Leistungen sind zu durchzogen – da soll es auf europäischer Bühne plötzlich rund laufen?

Lässt man die mühsame Cup-Partie gegen Erstligist Courtételle aus, stehen seit Saisonbeginn fünf Punkte aus vier Super-League-Spielen zu Buche. Für YB ist das zu wenig – den einzigen Sieg holte man zudem im ersten Meisterschaftsspiel.
Heisst: Seit drei Spielen wartet man auf einen weiteren Liga-Erfolg. Dass Trainer Giorgio Contini jetzt plötzlich eine Leistungssteigerung herzaubern kann, bezweifle ich.

Diese braucht es aber unbedingt, denn Slovan hat den europäischen Rhythmus intus. Die Slowaken überstanden bereits zwei Quali-Runden, wenn auch gegen nicht namhafte Teams (und mit Penalty-Dusel).
Nimmt man die zwei Siege und ein Remis aus der Liga dazu, steht fest: Bratislava feiert in dieser Saison bislang mehr Erfolgserlebnisse.
Mit dem slowakischen Heimvorteil als Zugabe denke ich deshalb, dass YB heute Abend maximal ein Remis holt. Das Rückspiel im Wankdorf wird entscheiden.»
