Lars Lunde: «Erwarte von YB Lösungen gegen Standard-Schwäche!»
Mit vier Punkten aus zwei Spielen tritt YB heute die Reise zum FC Basel an. Verstecken müssen sich die Berner nicht, sagt Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde.

Das Wichtigste in Kürze
- YB trifft heute um 20.30 Uhr auswärts auf den FC Basel.
- Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde sagt: «Ein Sieg ist für YB bestimmt nicht unmöglich.»
- Er hofft, dass die Berner aber endlich eine Lösung gegen Standard-Gegentore finden.
Mein erster Gedanke nach dem 1:1 gegen den FC Winterthur: Wir haben bei YB nach wie vor ein mentales Problem! Du musst nach dieser ersten Halbzeit deutlicher führen – aber nach dem Seitenwechsel war das Team plötzlich blutleer. Das kann ich nicht verstehen.

Da erwarte ich auch von den sogenannten Leadern, dass sie in ihre Rolle reinwachsen und das Team wach halten.
Aber Christian Fassnacht habe ich bis auf die Chance zu Beginn nicht gesehen. Und von Edimilson hätte ich mir, abgesehen von seinem Treffer, erhofft, dass er das Heft mehr in die Hand nimmt.
«Hatte mir auf diese Saison hin einen grossen Sprung erhofft»
Blickt man auf die ersten beiden Spiele, muss man sagen: YB ist noch nicht viel weiter, als in der letzten Saison.
Das ist schade, ich hätte mir von Beginn an einen Riesensprung erhofft. Schon gegen Servette hat man mit einem Mann mehr zu wenig für das Spiel getan.

Trotzdem ist es noch zu früh für ein Urteil. Auch die Neuzugänge brauchen Zeit, um sich zu finden. Das muss aber jetzt zügig passieren.
Und dann wird es Zeit, dass man die unerwünschten Spieler bald einmal verabschieden kann.
Auch wenn diese, laut Spielern und Staff, vorbildlich trainieren: Optimal ist es nicht. Auch wenn es am Ende vielleicht nur ein oder zwei Prozente ausmacht – die können entscheidend sein.
Einer, der YB verlassen könnte, ist Zachary Athekame. Der Aussenverteidiger steht offenbar vor einem Wechsel zu Milan.

Diesen Deal muss YB machen. Und dann ist es an Lewin Blum, seine Chancen zu nutzen! Er ist ein YBler, auf ihn würde ich setzen. Lewin marschiert und ist fleissig, wenn er spielt. Aber natürlich muss er jetzt nochmal richtig aufdrehen.
Schauen wir auf das heutige Spiel im Joggeli: Gegen diesen FC Basel zu gewinnen, ist bestimmt nicht unmöglich.
Xherdan Shaqiri läuft es unter Ludovic Magnin bisher noch nicht so, wie unter Fabio Celestini.

Er fällt mehr durch Reklamieren auf. Wird sowohl gegen GC als auch gegen den FCSG in die Manndeckung genommen.
Dabei ist es legitim, Shaq aus dem Spiel zu nehmen: Ohne ihn ist der FCB aus meiner Sicht eine durchschnittliche Mannschaft.
Lunde: «YB muss bei Standards Lösungen finden»
YB muss sich in Basel nicht verstecken, muss sein physisches Spiel aufziehen.
Aber Vorsicht: Bei stehenden Bällen haben die Berner immer noch Mühe, gegen den FCW schlägt es nach einem Corner ein.

Dieses Problem begleitet YB jetzt schon viel zu lange – hier muss es jetzt besser werden.
Da erwarte ich von Giorgio Contini unbedingt Lösungen! Denn gerade bei Standards ist Shaqiri gefährlich, auch wenn er sonst nicht ins Spiel findet …
Stellt YB diese Fehler ab und bringt die Leistung über 90 Minuten auf den Platz? Dann liegt der Sieg im Joggeli drin.
Hopp YB!
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1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau. Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.

Bis heute ist der 61-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit 2024 auch Nau.ch-Kolumnist.