Kommentar: EM-Märchen blendet – Sundhage trauert kaum jemand nach
Pia Sundhage (65) muss gehen. Es ist der richtige Entscheid – das EM-Märchen blendet. Ein Kommentar.

Das Wichtigste in Kürze
- Pia Sundhage bekommt keinen neuen Vertrag bei der Schweizer Nati.
 - Ausser dem EM-Märchen gab es für die Schwedin nur wenig Argumente.
 - Ein Kommentar.
 
Xhemaili-Ekstase im Wankdorf. Märsche mit bis zu 25'000 Nati-Fans. Spanien-Stars stehen für die Nati nach dem Viertelfinal-Out Spalier. Pia Sundhage (65) tanzt auf dem Bundesplatz.
Die Frauen-Nati beschert der Schweiz mit der Heim-EM ein Sommermärchen. Das ist dreieinhalb Monate her. Daran werden sich alle Fussball-Fans gerne erinnern.
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Gestern gibt der Verband bekannt, dass der Weg mit Pia Sundhage dennoch nicht weitergeht. Die Schwedin gibt sich überrascht. Auch manchen Fans geht es so, wie die Nau.ch-Umfrage zeigt.
Aber Achtung: Das EM-Märchen blendet. Für eine Vertrags-Entscheidung braucht es eine nüchterne Betrachtung. Dass Sundhage gehen muss, ist der richtige Entscheid.
Die sportliche Bilanz ist mager
Die sportliche Wahrheit lautet nämlich: Abgesehen von den letzten beiden Testspielen hat die Frauen-Nati unter Pia Sundhage nur eines von zehn Pflichtspielen gewonnen. In der Nations League steigt die Nati chancen- und manchmal auch planlos ab (zwei Remis, vier Pleiten).
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An der EM, wo man den historischen Viertelfinal-Coup schafft, gewinnt die Schweiz eines von vier Spielen.
Dass Sundhage überhaupt bis zur EM Trainerin blieb, ist nicht selbstverständlich. Kurz vor dem Turnier sorgt sie auf der Goalie-Position für ein Chaos. Ramona Bachmann hängt sie ein Fitness-Problem an. Und Spielerinnen werden plötzlich auf völlig ungewohnten Positionen eingesetzt.
Nur Kapitänin Wälti reagiert sofort auf das Sundhage-Out
Im Team brodelte es gewaltig. Die Stimmung in der Nati galt als höchst angespannt. Ihre harsche Art kommt bei vielen Spielerinnen nicht gut an.

So richtig nachzutrauern scheint ihr auch heute niemand. Merci-Posts und Zukunfts-Wünsche auf den sozialen Medien bleiben in den ersten Stunden nach Sundhages Aus grösstenteils aus. Nur Lia Wälti reagiert sofort – als Kapitänin aber eine Pflicht-Übung.
Mittlerweile ist auch klar, wer Sundhage ersetzen wird: Es ist der Spanier Rafel Navarro (39). Er war bislang Assistent der Barcelona-Frauen.













