Europa League oder Conference League? Diese Frage stellt sich für den FC Zürich im Duell mit dem schottischen Vertreter Heart of Midlothian.
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Jubelt der FC Zürich auch gegen Heart of Midlothian? - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Als letzte Quali-Hürde vor der Europa League trifft der FCZ auf die Hearts.
  • Das schottische Team ist hierzulande wohl nur wenigen Fans ein Begriff.
  • Der Journalist James Cairney gibt Auskunft über den Gegner der Zürcher.

Am Donnerstag um 19 Uhr steht das Playoff-Hinspiel zur Europa League an. Der Schweizer Meister FCZ muss sich gegen Heart of Midlothian durchsetzen, will er sich nicht mit der Conference League begnügen müssen. Ein schottischer Experte gibt eine Einschätzung zum Quali-Gegner der Zürcher ab.

Schafft der FCZ den Einzug in die Gruppenphase der Europa League?

Nau.ch: In der Schweiz kennen die Fans nur Rangers und Celtic. Warum sollten sie Heart of Midlothian kennen?

James Cairney: Die Hearts sind historisch gesehen einer der grössten Vereine Schottlands, auch wenn sie nicht annähernd die Grösse oder Qualität von Celtic oder Rangers haben. Zusammen mit Aberdeen und ihrem Edinburgher Rivalen Hibernian kämpfen sie meistens um Europacup-Plätze.

Das vergangene Jahr war für die Hearts ein seltsames Jahr. In der Liga konnten sie weder mit Celtic noch mit den Rangers mithalten und wurden mit 28 Punkten Rückstand auf den zweiten Platz Dritter. Allerdings hatten sie 13 Punkte Vorsprung auf den Viertplatzierten Dundee United. Im Grunde standen der dritte Platz und die Teilnahme am europäischen Fussball für die meiste Zeit der Saison fest.

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Können die Spieler des Heart of Midlothian FC auch gegen den FC Zürich jubeln? - Instagram/@heartofmidlothianfc

Nau.ch: Was sind die Stärken und Schwächen der Mannschaft?

James Cairney: Die Hearts spielen in der Regel in einer 5-2-3-Formation und sind in der Verteidigung sehr stark. Sie lassen ihren Gegnern nur wenig Raum für Angriffe und die Innenverteidiger sind aggressiv, während die Aussenverteidiger den Ball nach vorne treiben. Trainer Robbie Neilson ist gut darin, Mannschaften zusammenzustellen, die nicht immer die attraktivsten sind, aber sehr effektiv sein können. Er ist ein ziemlich pragmatischer Trainer.

Ein Grossteil der Hoffnung ruht auf den drei Stürmern. Wenn der FCZ sie neutralisieren kann, wird es für die Hearts sehr schwierig sein, gefährlich zu werden.

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Kann sich der FC Zürich für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren? - keystone

Nau.ch: Vor welchem Spieler muss sich der FC Zürich besonders in Acht nehmen?

James Cairney: Barrie McKay, der linke Flügelspieler, ist technisch sehr versiert und verfügt über ein hervorragendes Passspiel sowie die Fähigkeit, aus der Distanz zu treffen. Lawrence Shankland ist ein sehr versierter Stürmer, der nicht viele Chancen braucht, um ein Tor zu erzielen.

Es besteht jedoch kein Zweifel daran, wer der beste Spieler der Hearts ist. Craig Gordon, der Torhüter, ist der Kapitän des Teams und mit 39 Jahren immer noch der schottische Nationalgoalie. Seine Abschläge sind manchmal etwas fragwürdig, aber auf der Linie ist er nur schwer zu schlagen.

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39 Jahre alt, 70 Länderspiele auf dem Buckel: Mit Craig Gordon (Mitte) steht bei Heart of Midlothian der grosse Hoffnungsträger zwischen den Pfosten. - keystone

Nau.ch: Wie schätzen Sie die Chancen der Schotten auf ein Weiterkommen ein?

James Cairney: Die Hearts haben in dieser Saison bisher nur drei Pflichtspiele bestritten, aber mit zwei Siegen und einem Unentschieden gute Leistungen gezeigt. Aber sie wissen, dass schottische Mannschaften in Europa auswärts regelmässig Probleme haben.

In dieser Saison traf Dundee United in der Conference League auf Alkmaar und gewann zu Hause mit 1:0. Als sie letzte Woche in die Niederlande reisten, gab es eine 0:7-Klatsche. Doch auch mit einer Teilnahme an der Conference League wären die Fans ziemlich zufrieden. Da sie noch sechs weitere europäische Spiele vor sich haben.

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James Cairney ist Sportjournalist für die schottische Zeitung «The Herald». - zVg
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