Alex Frei: Darf er beim FCB noch weitermachen?

«Der FCB hat in 120 Tagen 30 Spiele absolviert. Da bleibt wenig bis gar keine Zeit, eine Mannschaft zu formen, Spielzüge richtig einzuüben und intensive Einzelgespräche zu führen.

Als Alex Frei nach dem GC-Spiel (0:1) davon sprach, dass 21 Punkte knapp genügend seien, musste er sich wohl selber kneifen. Das war ein Selbstschutz. Denn wir alle wissen ja, wie ehrgeizig er als Spieler war – und als Trainer ist.

Er hätte besser klar gesagt, dass er mit dieser Ausbeute überhaupt nicht happy sei. Und dass noch nie ein FCB-Team nach 16 Runden so schlecht war. Und er alles dafür tun werde, damit es in der Rückrunde besser werde.

Der FCB muss zwingend analysieren, was dem Team fehlt – und dann auf dem Transfermarkt auf den Punkt reagieren. Dem Club fehlt ein Mann wie früher Stefan Effenberg, nur wachsen solche Spielertypen halt nicht auf dem Baum. Fabian Frei (33), Michi Lang (31) und Taulant Xhaka (31) sind in die Jahre gekommen.

Wenn man sich in Basel umhört, klingt es fast überall gleich: Alex Frei sei beratungsresistent, heisst es. Und auch nicht all seine Interviews in den letzten Wochen sind bei allen Verwaltungsräten gut angekommen.

Geschätzter Alex, gib Dir einen Schupf. Ein Miteinander gehört zum aktuellen Zeitgeist. Alleine schaffst Du es nicht aus der Krise. Du packst es!»

«Urs Fischer musste beim FCB mit zwei Meistertiteln und einem Cupsieg in der Tasche gehen. Patrick Rahmen wurde entlassen, obwohl er vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt zehn Punkte mehr auf dem Konto hatte als Alex Frei. Nein, die Trainer-Bilanz unseres Nati-Rekordtorschützen beim FCB ist mit mickrigen 21 Punkten aus 16 Spielen klar ungenügend. Nur er selbst sieht das anders.

Vor der Saison sprach man beim FCB vom Meistertitel. Damit wird nichts: Die Bebbi liegen schon jetzt vierzehn (!) Punkte hinter YB. Bei jedem anderen Trainer würde man wohl gar nicht erst darüber diskutieren, ob er noch tragbar ist.

Bei Alex Frei schon. Und das mit gutem Grund: Er ist am Rheinknie eine Kultfigur und hat im Gegensatz zu seinen heutigen Stars als Spieler die Kiste immer getroffen.

Es wäre logisch und nachvollziehbar, wenn FCB-Boss David Degen in der Winterpause einen neuen Mann an der Linie platziert. Falls sich das Gerardo Seoane wirklich antun will, würde man ihn sicher mit Handkuss nehmen.»