Der Zoff um die «One Love»-Captainbinde an der WM 2022 geht in die nächste Runde: Der DFB prüft nach dem Verbot rechtliche Schritte gegen die FIFA.
WM 2022 DFB FIFA
Der Streit um die «One Love»-Binde an der WM 2022 könnte zwischen DFB und FIFA vor Gericht enden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die FIFA verbietet an der WM in Katar das Tragen der «One Love»-Captainbinde.
  • Nun könnte der DFB rechtlich gegen das Verbot vorgehen.
  • Zugleich kommt dem deutschen Verband ein erster Sponsor abhanden.

Hat sich die FIFA mit dem Verbot der «One Love»-Captainbinde an der WM 2022 ein Eigentor geschossen? Wie die deutsche «Bild» berichtet, prüft der DFB wegen der Absage durch den Weltverband nun rechtliche Schritte.

Die Fifa verbietet die «One Love»-Binde – verständlich?

DFB-Sprecher Steffen Simon bestätigt diese Überlegungen gegenüber der Bild. Das Verbot durch die FIFA sei «mit massiven Androhungen sportlicher Sanktionen verbunden» gewesen. «Der DFB prüft, ob dieses Vorgehen der FIFA rechtmässig war.»

Hauptverhandlung erst nach der WM 2022?

Vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne wolle man vorläufigen Rechtsschutz erwirken. Die Ad-Hoc-Division des CAS könnte das binnen 48 Stunden entscheiden. Dann könnte Manuel Neuer im zweiten Gruppenspiel die umstrittene Binde tragen.

Manuel Neuer WM 2022
Trägt Manuel Neuer an der WM 2022 nun doch die «One Love»-Captainbinde? - dpa

Mit einer solchen Massnahme wäre der DFB zumindest bis nach dem Turnier vor Verwarnungen, Platzverweisen oder gar Puntkabzügen geschützt. Erst nach dem WM-Final fände dann eine allfällige Hauptverhandlung statt.

DFB verliert ersten Sponsor – weitere könnten folgen

Unklar ist unterdessen noch, ob der DFB auch abseits des CAS rechtliche Schritte einleitet. Das Verbot, an der WM 2022 mit der «One Love»-Binde aufzulaufen, könnte neben dem Image-Schaden auch einen materiellen Verlust bedeuten.

Der erste Sponsor hat sich bereits zurückgezogen: Rewe stellt die Zusammenarbeit mit dem deutschen Verband vorzeitig ein. Eigentlich hätte der Vertrag erst am Jahresende auslaufen sollen. Nun verzichtet der Konzern auf seine Werberechte.

Rewe DFB WM 2022
Rewe stellt die Zusammenarbeit mit dem DFB noch vor dem deutschen Start in die WM 2022 ein. - dpa

«Wir stehen ein für Diversität – und auch Fussball ist Diversität», so Konzernchef Lionel Souque. «Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fussballfan absolut nicht akzeptabel.»

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