Der portugiesische Trainer Paulo Fonseca übt scharfe Kritik an Millionen-Transfers nach Russland. Fonseca solidarisiert sich öffentlich mit der Ukraine.
Paulo Fonseca
Lille-Trainer Paulo Fonseca übt scharfe Kritik an Transfers nach Russland (Archivbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Paulo Fonseca hat Transfers portugiesischer Klubs nach Russland kritisiert.
  • Fonsecas Ex-Klub Braga und Benfica Lissabon wollen Spieler nach Russland verkaufen.
  • Fonsecas Frau stammt aus der Ukraine, er selbst hat drei Jahre Shakhtar Donezk trainiert.

«Dieses Geld wird vom Blut der Kinder triefen, die jeden Tag in der Ukraine sterben.» Mit diesen klaren Worten hat Paulo Fonseca mögliche Transfers von portugiesischen Teams nach Russland kritisiert.

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Der Trainer vom französischen Erstligisten OSC Lille fügte an: «In dieser Woche habe ich gelesen, dass Benfica und mein SC Braga Spieler an russische Vereine verkaufen wollen. Ich will das nicht glauben. Ich weigere mich.»

Fonseca mit persönlichen Verbindungen zur Ukraine

Die deutliche Abneigung des Portugiesen kommt nicht von Ungefähr, hat er doch tiefe Verbindungen zur Ukraine. Zum einen trainierte er von 2016 bis 2019 den Spitzenklub Shakhtar Donezk.

Paulo Fonseca Lille OSC
Paulo Fonseca an der Seitenlinie bei Lille. - Lille OSC

Zum anderen stammt seine Frau aus der Ukraine. Als Russland im Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, war er vor Ort. Zusammen mit seiner Familie musste er 30 Stunden lang nach Rumänien fliehen, inklusiver einer Übernachtung im Bunker.

Gegenbeispiel aus Italien

Als Gegenbeispiel für seine Heimat-Klubs nannte der 50-Jährige Sassuolo Calcio. Die Italiener hatten ein russisches Angebot für den Brasilianer Rogerio «wegen ethischen Gründen im Bezug auf den Krieg» abgelehnt. Stattdessen wechselte der Linksverteidiger in die Bundesliga zum VfL Wolfsburg.

Paulo Fonseca Twitter Botschaft
Paulo Fonsecas Statement auf Twitter im portugiesischen Wortlaut. - Twitter / @PFonsecaCoach

Fonseca möchte, dass es die portugiesischen Vereine genauso machen, vor allem sein Ex-Klub Braga (2015–2016). «Ich rufe Benfica und mein Braga dazu auf, diesem Vorbild zu folgen», schrieb Fonseca auf Twitter.

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