Nach Kuriosum: Mainz siegt mit drei Elfmetern
Drei Elfer und ein Assist von Silvan Widmer: Mainz bezwingt Bielefeld in der Bundesliga mit 4:0.

Das Wichtigste in Kürze
- Mainz kommt gegen Bielefeld nach drei Elfmeter-Toren zu einem 4:0-Sieg.
- Der Schweizer Silvan Widmer glänzt mit einem Assist.
Nach einem Kuriosum mit dem Videobeweis hat der FSV Mainz 05 erstmals seit der Corona-Quarantäne wieder gewonnen und die Abstiegssorgen von Arminia Bielefeld deutlich vergrössert.
Die Gastgeber setzten sich dank drei Elfmetertreffern mit 4:0 (1:0) in der Fussball-Bundesliga durch und müssen mit nun 37 Zählern wohl endgültig keinerlei Sorgen vor dem Abstieg mehr haben.
Nationalspieler Jonathan Burkardt erzielte nach 27 Sekunden das schnellste Tor der laufenden Liga-Spielzeit, zudem trafen Moussa Niakhaté (65./Foulelfmeter), erneut Burkardt (75./Foulelfmeter) und Marcus Ingvartsen (79./Foulelfmeter) vor 25.000 Zuschauern im nach Corona-Bedingungen ausverkauften Mainzer Stadion.
Bei Bielefeld half auch die Rückkehr des zuletzt coronabedingt fehlenden Cheftrainers Frank Kramer nicht. Es war das vierte Spiel in Serie, das ohne eigenen Treffer verloren wurde. Wegen der Siege von Hertha und Stuttgart rutschten die Ostwestfalen auf Abstiegsrang 17 ab. Das direkte Duell mit dem VfB dürfte unmittelbar nach der Länderspielunterbrechung richtungsweisend werden.
Im letzten Spiel vor der Bundesliga-Pause gab es nur für die Mainzer, die zuletzt 20 Corona-Fälle zu beklagen hatten, Grund zum Jubeln. Vor Spielbeginn wurde die Vertragsverlängerung von Torhüter Robin Zentner bis 2025 verkündet. Dann traf Burkardt nach Vorlage von Silvan Widmer so schnell ins Gästetor, dass der Stadionsprecher die Bielefelder Fans noch gar nicht für deren gezündete Pyrotechnik ermahnen konnte.
Nach einer Viertelstunde kam es dann zu einer der kuriosesten Szenen der laufenden Bundesliga-Saison: Nach einem gefährlichen Kopfball von Moussa Niakhaté liess Referee Felix Zwayer zunächst weiterlaufen, weil Stefan Ortega den Ball offenbar vor der Linie geklärt hatte. Doch dann, als das Spiel längst weitergelaufen war, bekam Zwayer über seine Funkuhr mit Verzögerung das Signal zum Tor.
Damit nicht genug: Nach einer Bitte des Video Assistent Referees (VAR) sah sich Zwayer die Szene noch einmal an und erkannte das Tor plötzlich wieder ab. Die Verwirrung war riesig, doch es sollte beim Stand von 1:0 weitergehen. Lautstark skandierten die Mainzer Fans: «Ihr macht unseren Sport kaputt.» Zur Halbzeit hiess es von Seiten der 05er am Stadionmikro, man habe «1,5 Tore erzielt».
Doch auch nach der umstrittenen Szene hätte Mainz das Spiel längst früher für sich entscheiden müssen: Dominik Kohr (20.) traf zuerst nur die Latte. Als dann nach dem Wechsel auch Burkardt völlig freistehend nur die Unterkante der Latte traf, wurde bereits die Tormusik angespielt - doch drin war der Ball nicht.
Die frühzeitige Entscheidung brachte dann Niakhaté, der einen Foulelfmeter souverän verwandelte. Zehn Minuten später überliess der Kapitän für Burkardt, der für das 3:0 sorgte. Vor dem dritten Strafstoss binnen 15 Minuten konnten mehrere Profis der Mainzer in aller Ruhe ausdiskutieren, wer schiessen darf: Joker Ingvartsen verwandelte. Aufseiten der Gäste bewies nur Torhüter Ortega Bundesliga-Niveau.