Moukoko aus Kamerun: Hype um BVB-Wunderkind
BVB-Talent Youssoufa Moukoko aus Kamerun trug eine tragender Rolle dazu bei, dass in der Bundesliga die Altersgrenze auf 16 Jahre herabgesetzt wurde.

Das Wichtigste in Kürze
- Der in Kamerun geborene BVB-Star Moukoko gilt als Wunderkind.
- Der Druck, der auf Moukoko lastet, birgt auch Gefahren.
Frühreif, hochbegabt und vielbeachtet - Youssoufa Moukoko gilt derzeit als grösstes Versprechen des deutschen Fussballs. Selbst in der Corona-Krise halten die Schlagzeilen über das erst 15 Jahre alte «Wunderkind» von Borussia Dortmund an.
Der Hype um das in Kamerun geborene und seit 2014 in Deutschland lebende Talent ist Ausdruck grosser Erwartungshaltung, birgt aber auch Gefahren. «Er ist ein Klasse-Junge.
Aber ich glaube, dass wir ihm alle einen grossen Gefallen tun würden, wenn wir nicht so viel über ihn reden. Ich würde ihm wünschen, dass er sich ruhig entwickeln kann», mahnte BVB-Kapitän Marco Reus unlängst in der «Sport Bild».
Moukoko in Kamerun geboren
Dafür scheint es jedoch längst zu spät. Wohl noch nie war ein so junger Spieler in den Medien derartig präsent wie Moukoko, obwohl sein Verein mit den inflationären Interview-Anfragen betont defensiv umgeht.
Erst Anfang April war sein Name erneut in aller Munde, als die DFL-Vollversammlung dem Antrag der Dortmunder zustimmte, Spieler bereits nach Vollendung ihres 16. Lebensjahres in der Bundesliga einsetzen zu dürfen.
«Youssoufa konnte es kaum erwarten, dass die alte Regel fällt», kommentierte der ehemalige BVB-Profi Lars Ricken, der selbst Mitte der 90er-Jahre als Ausnahmetalent galt, mit 20 Jahren die Champions League gewann und nach seinem Karriereende 2007 beim Revierclub Nachwuchskoordinator wurde.
Dank der Senkung der bisherigen Altersgrenze dürfte der in Kamerun geborene von seinem Geburtstag am 20. November an in der höchste deutschen Spielklasse auflaufen und könnte den Rekord des einstigen Dortmunders Nuri Sahin brechen, der 2015 im Alter von 16 Jahren und 335 Tagen als bisher jüngster Spieler debütierte.
Eigentlich sollte der Deutsch-Kameruner bereits seit Wochen im Kreis der Profis trainieren und behutsam an das hohe Niveau herangeführt werden, wurde aber durch die Corona-Krise gebremst.
Zeit bei St. Pauli
Der Jüngste eines Teams zu sein, ist für Moukoko wahrlich nichts Neues. Schon in seiner Zeit beim FC St. Pauli traf er auch gegen deutlich ältere Gegenspieler nach Belieben. Das setzte sich auch nach seinem Wechsel zum BVB im Jahr 2016 fort.
In insgesamt 97 Liga-Spielen für die U-Mannschaften des Revierclubs erzielte er beachtliche 157 Tore. Mit 34 Treffern und neun Assists in bisher 20 Partien führt er in dieser Saison die Scorer-Liste der A-Junioren an - als 15-Jähriger unter 17- und 18-Jährigen.