England gewinnt den ersten Titel an einer Endrunde seit 1966! Die «Lionesses» bezwingen Deutschland im EM-Final und bringen das ausverkaufte Wembley zum Kochen.
Em
Ella Toone jubelt nach ihrem Treffer zum 1:0 für England. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • England sichert sich den Titel an der Frauen-Fussball-EM.
  • In einem spannenden Endspiel setzt sich das Team gegen Deutschland durch.
  • Chloe Kelly (110') schiesst das entscheidende Tor in der Verlängerung.

Eine 56-jährige Durststrecke nimmt ein Ende! Die Frauen-Nationalmannschaft Englands sichert sich am Sonntag einen historischen EM-Titel. Die «Lionesses» bezwingen Deutschland im Endspiel mit 2:1 nach Verlängerung.

Ist der Titel der Engländerinnen verdient?

Der erste Aufreger ereignet sich bereits vor Anpfiff. Deutschlands Kapitänin Alexandra Popp verletzt sich beim Aufwärmen und fällt aus. Ein herber Rückschlag für das Team, damit fehlt die beste Torschützin.

Fussball-Europameisterschaft
Bitter: Alexandra Popp (l.) fällt für den Final kurzfristig aus. - keystone

Dieser Schock ist den Deutschen in der ersten Halbzeit anzumerken. Offensiv bringen sie wenig zustande. Die Engländerinnen sind etwas besser im Spiel, allerdings gelingt auch ihnen kein Treffer. Zur Pause steht es 0:0.

Trotzdem kommt es nach 26 Minuten zu einem Aufreger aus Sicht der Deutschen. Der Ball springt im Strafraum an die Hand von England-Kapitänin Leah Williamson. Ein Penaltypfiff bleibt aber aus – zum Unverständnis von DFB-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg.

«Das war ein klares Handspiel», so die Übungsleiterin. Betrogen fühle sie sich aber nicht, sagt sie nach dem Spiel. «Das Wort will ich nicht in den Mund nehmen. Aber auf dem Niveau, bei einem EM-Final, darf das nicht passieren.» Schiedsrichterin Kateryna Monzul schaute sich die Szene auf dem VAR-Monitor nämlich nicht an.

EM Fussball
Englands Beth Mead (l.) gegen die Deutsche Felicitas Rauch.
EM Final
Über 87'000 Fans verfolgen das Endspiel im Wembley-Stadion.
EM Final
Viel Verkehr vor dem englischen Tor. Ein Treffer resultiert aus dieser Situation nicht.
EM final
Das Spiel in London ist hart umkämpft.

Toone trifft sehenswert, Magull gleicht aus

Nach dem Seitenwechsel ist es Deutschland, das etwas besser in die Partie findet. Allerdings geht England in Führung – und wie! Nach 62 Minuten lupft Toone den Ball sehenswert zur 1:0-Führung über Keeperin Frohms. Die gut 87'000 Fans bringen das Wembley zum Kochen.

Praktisch im Gegenzug bietet sich den Deutschen die Chance zum Ausgleich. Magull (66') zieht aus etwa zehn Metern ab, scheitert aber aus kurzem Winkel am Pfosten.

Das Team von Trainerin Martina Voss-Teckelenburg steckt nicht auf und powert in der Schlussphase weiter. Knapp zehn Minuten vor Schluss wird die DFB-Elf belohnt. Magull (79') trifft aus kurzer Distanz zum 1:1. Das Remis steht auch nach 90 Minuten, es kommt zur Verlängerung.

EM
Der Jubel kennt nach dem Tor durch Chloe Kelly (r.) keine Grenzen mehr. - keystone

Kelly mit dem goldenen Tor

Martina Voss-Tecklenburg
Martina Voss-Tecklenburg ärgert sich über den nicht gegebenen Penalty. - Keystone

Dort sieht es lange so aus, als müsste das Elfmeterschiessen entscheiden. Dann folgt der Auftritt von Chloe Kelly. Die Spielerin von Manchester City drückt den Ball nach 110 Minuten im Anschluss an einen Corner über die Linie. Sie sichert ihrem Team den Titel und versetzt das Stadion in Ekstase.

«Football's Coming Home», hallt nach dem Spiel durch die Arena. Es ist der erste Titel an einer englischen Fussball-Nationalmannschaft seit 1966. Damals küren sich die Männer im selben Stadion zum Weltmeister – ausgerechnet gegen Deutschland.

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