Fifa: Präsi Gianni Infantino darf Spieler-Beratern Geldhahn zudrehen
Gianni Infantino hat angekündigt, dass er die Honorare der Spieler-Berater deckeln will. In Deutschland bekommt er grünes Licht. Spielervermittler sind empört.

Das Wichtigste in Kürze
- Gianni Infantino kriegt in Deutschland die Erlaubnis, die Gehälter der Berater zu deckeln.
- Die Spieler-Vermittler gehen auf die Barrikaden.
Gianni Infantino kündete bei seinem Amtsantritt an, dass er die Saläre der Spielerberater einschränken werde.
Und der Schweizer macht ernst. Die Fifa will 2021 ein neues Reglement verabschieden, welches die Provisionen der Vermittler deckelt.
Nur noch drei Prozent Anteile bei Spieler-Gehältern
In den neuen Richtlinien soll stehen, dass bei einem Transfervertrag nur noch zehn Prozent der Ablöse als Provision erlaubt ist. Diese ist zahlbar durch den abgebenden Verein.
Bei einem Arbeitsvertrag sind es gar nur noch drei Prozent des Spielergehalts. Das Geld wird durch den abnehmenden Verein an den Berater bezahlt.
Stand heute ist dies anders. Ein Fussball-Club darf an Berater-Honoraren bezahlen, was er will. Wenn er nur so eine Chance sieht, einen Spieler zu verpflichten. Solche Szenarien will die Fifa in Zukunft verhindern.
Deutschland gibt Gianni Infantino grünes Licht
Den Vorstoss machte Gianni Infantino Anfang Jahr. Und wie «SportBild» weiss, gibt zumindest die deutsche Regierung grünes Licht!
Die Begründung liegt der deutschen Zeitung vor: «Nach Auffassung der Bundesregierung verstossen die beschriebenen zukünftigen Regelungen der Fifa nicht den Regelungen der Vermittler-Vergütungsverordnung.»
Damit stellt sich die Regierung den Vorwürfen der Spielervermittler-Vereinigung (DFVV) entgegen. Diese sprach zuvor von einem Skandal. Geschäftsführer Gregor Reiter sagte: «Die Fifa-Regelung stellt einen Eingriff von aussen in deutsches Recht dar.»
Rechtsstreit bahnt sich an
Die Gehalts-Einschränkung will Reiter in dieser Form nicht akzeptieren. «Die Bundesregierung muss Gianni Infantino und die Fifa in die Schranken weisen. Denn es ist ihre Aufgabe, das Recht der Bürger zu schützen. Tut sie das nicht, ist das ein ganz schlechtes Signal.

Der Boss der deutschen Spieler-Vermittler glaubt, dass sich die Bundesregierung drücke, sich mit der Fifa anzulegen. Kommt die Regelung durch und der DFB spricht Strafen aus, will er nicht ausschliessen, dass Clubs vor Gericht ziehen werden.
In der letzten Saison gaben die 36 Profi-Vereine in der 1. und 2. Liga insgesamt rund 220 Millionen Franken an Berater-Honoraren aus.