Champions League: Gab es nur Rot, weil sich Hakimi verletzte?
Luis Diaz verletzt Achraf Hakimi in der Champions League. Hätte es für das Foul auch ohne Verletzung Rot gegeben? Ex-Schiri Manuel Gräfe zweifelt.
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Das Wichtigste in Kürze
- Achraf Hakimi verlässt das Feld gegen Bayern (1:2) weinend.
- Luis Diaz verletzt den Marokkaner mit einer Grätsche.
- Der Kolumbianer sieht Rot. Der korrekte Entscheid?
- Manuel Gräfe glaubt, dass sich der VAR von der Verletzung beeinflussen liess.
PSG-Star Achraf Hakimi verdeckt sein Gesicht in den Händen, muss gestützt werden. Unter Tränen verlässt der Marokkaner bei der 1:2-Niederlage in der Champions League gegen die Bayern das Feld.

Luis Diaz geht gegen den Pariser Aussenverteidiger von hinten in den Zweikampf. Der Ex-Liverpool-Flügel verpasst den Ball, fällt Hakimi auf das Sprunggelenk. Erst nach Minuten schaltet sich der VAR ein. Schiri Mariani wechselt schliesslich von Gelb auf Rot.

«Das ist eine südamerikanische Doppel-Grätsche», findet der frühere Fussball-Weltmeister Mats Hummels bei «Prime» klare Worte. «So oft gesehen in der Intensität von hinten, da kann man nicht diskutieren.»

Genauso geht es Ex-Schiri Lutz Wagner: «Unnötig, übermotiviert. Er springt mit beiden Beinen ab, kann seine Bewegung nicht mehr kontrollieren. Und trifft ihn mit der offenen Sohle mit hoher Intensität. Für mich zwingend Rot.»
Nicht ganz so eindeutig bewertet die Szene der bekannte Schiedsrichter-Experte Manuel Gräfe. Er teilt seine Meinung auf «X».
Champions League: «VAR hat sich von Verletzung beeinflussen lassen»
«Mariani und insbesondere der VAR haben sich offensichtlich von der Verletzung beeinflussen lassen. Ohne Verletzung bleibt es bei Gelb», ist sich der Ex-Spitzen-Ref sicher.

Falsch sei die Entscheidung aber keineswegs: «Díaz blickt zum Ball, verpasst ihn nur knapp, zieht aber mit dem rechten Bein nach. Und macht eine Schere gegen Hakimi. Die Gesundheit eines Spielers zu gefährden, ist Rot – wenn der Spieler verletzt ist, dann bitter für Bayern, aber nachvollziehbar.»
Sicher ist: Böse Absicht unterstellt Diaz, der sich noch auf dem Platz um Hakimi kümmert, kaum jemand.
Beide Trainer nehmen Diaz in Schutz
«Auf diesem Niveau kann alles so schnell gehen. Diaz hat es nicht mit Absicht getan. Das Spiel war unglaublich intensiv. Ich hoffe, es ist nichts Ernstes», sagt Bayern-Coach Vincent Kompany.
Und auch PSG-Trainer Luis Enrique erklärt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel der Champions League: «Es ist Fussball, ein Kontaktsport. Ich erinnere mich auch an Musialas Verletzung. Das sind einfach unglückliche Vorfälle.»
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Bayern-Superstar Jamal Musiala verletzte sich an der Klub-WM im Sommer schwer (Wadenbeinbruch) – ebenfalls gegen PSG. Ex-Paris-Goalie Gianluigi Donnarumma traf den 22-Jährigen beim Herauslaufen unglücklich. «Niemand ist schuld», stellte sich daraufhin Musiala vor den Schlussmann.
















