Bursa Amedspor: Spieler bei 3. Ligaspiel mit Messer beworfen
Bei einem Drittligaspiel in der Türkei kommt es zu einer Gewalt-Orgie. Das Gästeteam wird mit Gegenständen beworfen und angegriffen – es fliegt gar ein Messer.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem türkischen Drittligaspiel fliegen dutzende Gegenstände und ein Messer aufs Feld.
- Hinter den Ausschreitungen zwischen Bursaspor und dem Amed SK stecken politische Gründe.
- Das Spiel wurde trotz der Angriffe fertig gespielt.
In der dritthöchsten türkischen Fussballliga kam es am Sonntag zu wüsten Szenen. Die Heimfans von Bursaspor bewarfen die Gästespieler des Amed SK mit Gegenständen, Feuerwerkskörper und gar einem Messer!

Videos auf Social Media zeigen, wie dutzende Gegenstände auf das Spielfeld fliegen. Auf einem ist zu sehen, wie der Goalie der Gäste getroffen wird und in der Folge am Boden liegt.
Andere Bilder zeigen Amed-Spieler, die beim Gang zur Eckfahne oder in die Kabine mit Bechern beworfen werden.
Berichten zufolge hatten die Attacken schon vor dem Anpfiff begonnen. Spieler von Bursaspor sollen die Gäste bereits beim Aufwärmen attackiert haben. Nach dem Schlusspfiff sei es dann in den Katakomben zu Auseinandersetzungen gekommen.
Nach Spielende sei man «in der Kabine und in den Gängen von Bursaspors Sicherheitsbeamten, Klubpersonal und Sicherheitsleuten angegriffen» worden. «Es gibt Bilder von den Attacken», schrieb der Amed SK nach den Ereignissen.
Das Heimteam wies im Anschluss darauf hin, dass die Bursa-Profis bei ihrem Auswärtsspiel ebenfalls angegriffen worden seien.
Trotz der wüsten Zwischenfälle wurde das Spiel zu Ende gespielt. Bursaspor gewann mit 2:1.
Politische Gründe
Hinter den Gewaltszenen stecken mit dem Konflikt zwischen der kurdischen Minderheit und der Türkei politische Gründe. Der Amed SK kommt aus der Stadt Diyarbakir, die als Hauptstadt Kurdistans gilt.
2014 änderte der Club den Namen zu Amed SK – Amed steht für den kurdischen Namen der Stadt. Spieler und Vereine von kurdischen Clubs sind in der Türkei nicht selten Gewalt ausgesetzt, so auch der Amed SK. Besonders übel wird es bei Spielen gegen Clubs, die sich der türkischen Regierung nahe sehen.