Am ersten Premier-League-Spieltag liefert sich Meister Liverpool einen regelrechten Schlagabtausch mit Leeds United. Liverpool gewinnt die unterhaltsame und torreiche Partie. Lob bekommt aber der starke Aufsteiger Leeds. Klopp sieht es gelassen.
Liverpools Mohamed Salah erzielte zwei seiner drei Tore per Elfmeter. Foto: Paul Ellis/PA Wire/dpa
Liverpools Mohamed Salah erzielte zwei seiner drei Tore per Elfmeter. Foto: Paul Ellis/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Liverpool-Trainer Jürgen Klopp war nach dem mitreissenden Sieben-Tore-Kracher gegen Leeds United trotz einiger Schwächen seines Teams fast euphorisch.

«Was für ein Spiel, was für ein Gegner», schwärmte er nach dem 4:3 (3:2)-Sieg. «Ein echtes Spektakel, ich habe es geliebt!» Dass der englische Meister im eigenen Stadion gegen den starken Aufsteiger drei Gegentore kassiert hatte, überraschte Klopp nicht. «Die Leute hätten das zumindest erahnen können», sagte Liverpools Meistermacher am BBC-Mikrofon und schmunzelte. «Leeds kann uns Probleme bereiten, Leeds kann jedem Probleme bereiten.»

Britische Medien kritisierten indes die Defensivarbeit der Klopp-Elf. «Manchmal hat sich Liverpool und seine sagenumwobene Verteidigung selbst kaum wiedererkannt», resümierte der «Telegraph». Die Zeitung «Guardian» stellte eine «ungewöhnliche Trägheit in der Verteidigung» fest. Viel Lob gab es hingegen für Marcelo Bielsas Mannschaft und Leeds' stürmisches Liga-Comeback nach 16 Jahren. Die Premier League «darf sich auf etwas gefasst machen», meinte der «Guardian». Leeds habe «den Spass mitgebracht», lobte «The Independent».

Dreimal gingen die Reds in Anfield in Führung - durch Salah (4. Minute/Handelfmeter, 33.) und Virgil van Dijk (20.). Dreimal gelang dem wehrhaften Rückkehrer Leeds der Ausgleich - durch Jack Harrison (12.), Patrick Bamford (30.) und den ehemaligen Kaiserslautern-Profi Mateusz Klich (66.). Schliesslich setzte erneut Liverpools Salah per Strafstoss (88.) den Schlusspunkt in dem unterhaltsamen Match, in dem ausserdem vier Treffer nicht gezählt hatten.

Klopps Trainerkollege Bielsa haderte mit dem Foul von Leeds-Neuzugang Rodrigo vor dem entscheidenden Strafstoss. «Auf dieser Ebene sind Fehler gleich Gegentore», sagte der kauzige Argentinier, der sich über den starken Auftritt seines Teams nicht freuen konnte. «Unser Einsatz war sehr gut, aber es reichte nicht, um ein gleichwertiger Gegner in der Partie zu sein», sagte Bielsa. Das Ergebnis sei gerecht.

Den ersten Strafstoss für Liverpool hatte Robin Koch verschuldet. Der deutsche Nationalspieler war vom SC Freiburg nach Leeds gewechselt und hatte nach seinem ersten Premier-League-Spiel gemischte Gefühle. «Ein mitreissendes Debüt», schrieb Koch bei Twitter, «ein Spiel mit Höhen und Tiefen, und leider konnten wir keine Punkte nach Hause bringen. Aber wir werden so weiter kämpfen und zusammen marschieren.»

Klopp sieht auch beim FC Liverpool Luft nach oben. «Defensiv können wir uns verbessern, und wir werden uns verbessern», versicherte er. Das ist auch dringend nötig, denn am kommenden Sonntag spielen die Reds beim FC Chelsea, der sich für knapp 250 Millionen Euro unter anderem mit den deutschen Nationalspielern Timo Werner und Kai Havertz verstärkt hat. Die Londoner starten an diesem Montag (21.15) mit dem Spiel in Brighton in die neue Saison.

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