NHL startet: Diese Schweizer kämpfen in Nordamerika um den Titel

In der Nacht auf morgen Donnerstag startet die NHL. 18 Schweizer könnten in dieser Saison in Nordamerika zum Einsatz kommen. Nau wirft einen Blick nach Übersee und zeigt wie die Chancen der Schweizer Hockey-Cracks stehen.

Privat erlebt Roman Josi mit der Hochzeit mit Ellie Ottaway den perfekten Sommer. Die angestrebte Vertragsverlängerung (Vertrag noch bis 2020) bleibt bisher aber aus. Der Berner gehört zu den Top-10 Verteidiger der NHL. Und nach dem Abgang von P. K. Subban wird dem Captain den Platz in der ersten Linie niemand streitig machen.

Steht Yannick Weber auf dem Eis, verrichtet er seinen Job verlässlich. Aufstrebende Junge machen dem 31-Jährigen den Platz aber streitig. Weber muss in der kommenden Saison um Spielzeit im dritten Verteidiger-Paar kämpfen.

Die Nashville Predators dürfen auch in dieser Saison zu den Titelkandidaten gezählt werden. Arvidsson, Johansen und Forsberg werden offensiv erneut für mächtig Wirbel sorgen. Dazu konnte mit Matt Duchene zusätzlich ein absoluter Top-Shot der NHL verpflichtet werden.

Timo Meier erlebte eine herausragende letzte Saison und stellte mit 30 Toren und 66 Punkten zwei Schweizer NHL-Rekorde auf. Der Lohn: ein neuer Vierjahresvertrag, dotiert mit 24 Millionen Dollar.

Die Messlatte ist gesetzt und Meiers Stammplatz garantiert. Dazu wird der 22-Jährige wohl noch mehr Eiszeit erhalten. Vom Appenzeller darf deshalb eine gleich produktive Saison erwartet werden.

Gleich wie die «Preds» gehören auch die San Jose Sharks zu den engeren Titelkandidaten. Defensiv (Karlsson oder Burns) sowie offensiv (Couture oder Hertl) stehen Ausnahmekönner auf dem Eis. Einzig der Abgang von Captain Joe Pavelski schmerzt.

Einige kleine Verletzungen bremsten Nico Hischier letzte Saison aus. Um seinen Stammplatz bei den Devils muss sich der Walliser aber auch in seiner dritten Saison keine Sorgen machen. Trotz Nummer-1-Draft Jack Hughes dürfte er seinen Platz an der Seite von Superstar Taylor Hall behalten.

New Jersey verlängerte zudem den Vertrag mit Verteidiger Mirco Müller um ein Jahr. Der Schweizer bestritt vergangene Saison 53 Spiele für die Franchise. Ein fixer Platz war ihm aber nie garantiert. Um diesen kämpft Müller auch in dieser Spielzeit.

Letzte Saison waren die New Jersey Devils das drittschlechteste Team der NHL. Im Sommer sicherte man sich aber First-Overall-Pick Jack Hughes, Star-Verteidiger P.K. Subban, die Skorer-Maschine Nikita Gusev und Routinier Wayne Simmonds. Eine Rückkehr in die Playoffs ist damit Pflicht.

Der Trade von Minnesota zu Carolina prägte die Saison von Nino Niederreiter positiv. Der Churer blühte bei den Hurricanes so richtig auf und stiess mit dem Team sensationell bis in den Playoff-Halbfinal vor.

In Carolina spricht man in höchsten Tönen vom 27-Jährigen. Die 30 Skorerpunkte in 36 Partien sprechen Bände. Diesen Trend möchte Niederreiter natürlich fortsetzen. Trotzdem: Eine solch fulminante Saison wird für Carolina nur schwer zu wiederholen sein. Immerhin konnte der Vertrag mit Jungstar Sebastian Aho verlängert werden.

Grundsätzlich gehört Kevin Fiala in Minnesota die Zukunft. Leistungsträger wie Mikko Koivu (36), Mats Zuccarello (32) oder Zach Parise (35) haben ihren Hockey-Zenit erreicht.

Will der 23-Jährige aber in diese Fussstapfen treten, muss er diese Saison den endgültigen Durchbruch schaffen. Seine Skorerqualitäten hat Fiala schon mehrfach bewiesen. Nun muss der Stürmer diese noch konstanter abrufen.

Ein Neuaufbau ist bei den Wild nicht im Gang. Dennoch dürfte es mit einer Playoff-Qualifikation eng werden. Die Franchise muss bald entschieden, in welche Richtung es in Zukunft gehen soll.

Der erst 22-jährige Denis Malgin geht bereits in seine vierte Saison in Nordamerika. Dabei kam er in jeweils etwa 50 Partien in der NHL zum Zug. Ähnlich dürfte es auch in dieser Saison aussehen. Verbucht der wirblige Stürmer mehr Skorerpunkte, dürfte die Einsatzzeit schnell die Höhe gehen.

Die Offensive um Aleksander Barkov, Vincent Trocheck oder Jonathan Huberdeau ist bei den Florida Panthers bereits top. Das Defensiv-Problem konnte mit der Verpflichtung von Star-Goalie Sergei Bobrovsky teilweise gelöst werden. Dazu dürfte der neue Trainer Joel Quenneville der Mannschaft die nötige Siegermentalität einimpfen. Die Playoffs liegen im Bereich des Möglichen.

Jonas Siegenthaler (Washington Capitals) und Dean Kukan (Columbus Blue Jackets) befinden sich in einer ähnlichen Lage: Beide Verteidiger sind Wackelkandidaten und müssen um ihre Spielzeit kämpfen. Die Saison beginnen Kukan und Siegenthaler jedenfalls in der NHL.

Ex-SCB-Spieler Gaëtan Haas (Edmonton Oilers) packte seine Chance und wechselte nach Kanada. In der Vorbereitung zeigte der 27-Jährige einen Steigerungslauf. Das reicht, um die Saison in der NHL zu beginnen.

Besonders bitter ist die Situation für Sven Bärtschi (Vancouver Canucks) und Luca Sbisa. Etwas überraschend wurde Bärtschi wenige Tage vor Saisonstart auf die Waiver-Liste gesetzt. Da keine Franchise zugriff, muss der Stürmer nun in die AHL. Sbisa konnte seinen Probevertrag bei den New York Islanders nicht nutzen und verpasste den letzten Cut.

Calvin Thürkauf (Columbus Blue Jackets) und Philipp Kurashev (Chicago Blackhawks) werden hauptsächlich im jeweiligen AHL-Team zum Einsatz kommen. Das gleiche gilt auch für Tobias Geisser (Washington Capitals) und Goalie Gilles Senn (New Jersey Devils). Nico Gross (New York Rangers) spielt weiterhin in der Ontario Hockey League (kanadische Juniorenliga).