Bitteres Out an der Eishockey WM für die Schweiz. Nau schaut zurück auf Schweizer Sport-Niederlagen, die wehtaten. Und warum das ein gutes Zeichen ist.
Roger Federer Rafael Nadal
Roger Federer gratuliert Rafael Nadal nach dessen Finalsieg in Wimbledon 2008 - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Hockeynati kassierte gegen Kanada den Ausgleich 0,4 Sekunden vor Schluss.
  • Das weckt Erinnerungen an Wimbledon 2008 und die Fussball-WM 2006.
  • Solche bitteren Niederlagen zeigen aber auch, wie gut die Schweiz als Sportnation ist.

0,4 Sekunden fehlten der Schweizer Hockeynati gestern an der Eishockey WM gegen Kanada. Die Eisgenossen führten mit 2:1 gegen die grosse Hockeynation, kassierten dann aber im allerletzten Moment den Ausgleich. Und verloren anschliessend in der Overtime.

Keine Gold-Medaille an der Eishockey WM

Aus der Traum vom ersten Titel an einer Eishockey WM für die Schweiz. Statt ihre Finalteilnahme vom letzten Jahr zu bestätigen, müssen die Eisgenossen aus der Slowakei abreisen.

Es ist die wohl bitterste Niederlage der Schweizer Hockeyaner überhaupt. Nau schaut zurück auf die enttäuschendsten Momente in der Schweizer Sportgeschichte.

Eishockey WM
Lange Gesichter bei den Schweizern nach der Niederlage gegen Kanada im Viertelfinal der Eishockey WM. - Keystone

Roger Federer verliert episches Duell mit Rafael Nadal in Wimbledon

Ganz weit oben im kollektiven Gedächtnis hat sich die Finalniederlage von Roger Federer in Wimbledon 2008 eingeprägt. Der Schweizer hatte die ersten beiden Sätze 4:6 und 4:6 verloren, in der Folge Matchbälle abgewehrt. Und heroisch mit zwei Tiebreaks einen fünften Satz erzwungen.

In der hereinbrechenden Dunkelheit gab er im Entscheidungssatz einen Breakvorsprung preis und verlor 4:6, 4:6, 7:6, 7:6, 7:9. Die Partie ging als das wohl beste Tennis-Match aller Zeiten in die Geschichte ein. Und als bitterste Niederlage in der Karriere von Roger Federer.

Roger Federer verliert den Wimbledonfinal 2008 gegen Rafael Nadal.

Die Schweiz mit dem bittersten Elfmeterschiessen der Geschichte

Im Sommer 2006 war die Welt zu Gast bei Freunden. Für die Schweiz startete die WM in Deutschland stark. Gruppenfavorit Frankreich trotzte man ein 0:0 ab, Togo und Südkorea besiegte die Nati mit 2:0.

Achtelfinalgegner Ukraine lag sportlich mehr als nur in Reichweite, doch es wollte nicht reichen. Nach 90 und 120 Minuten stand es 0:0, ein Penaltyschiessen musste entscheiden. Marco Streller, Tranquillo Barnetta und Ricardo Cabanas treffen alle das Tor nicht.

Statt der ersten WM-Viertelfinal-Qualifikation seit 1954 schaffte die Nati Aussergewöhnliches: ohne ein Tor zu kassieren, schied sie an der WM aus. Und sie war das erste Team, das ein Elfmeterschiessen verlor, ohne einen Penalty verwandelt zu haben.

Schweizer Nati
Stephane Grichtig tröstet Ricardo Cabanas nach dessen verschossenen Penalty im Achtelfinal der WM 2006 gegen die Ukraine. - Keystone

Wendy Holdener verpasst WM-Gold im Slalom

Die ganze Saison fuhr Wendy Holdener im Slalom Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin hinterher. An der WM in Åre schien es dann endlich klappen zu wollen. Nach dem ersten Lauf führte Holdener vor den beiden Favoritinnen. Aber schon nach wenigen Metern im zweiten Durchgang war der Traum ausgeträumt.

Die Schweizerin wollte noch einmal alles geben, beeindruckt von der starken Leistung von Shiffrin bei deren zweiten Lauf. Holdener unterlief aber ein folgenschwerer Fehler, der sie über fünf Sekunden kostete – und die Goldmedaille.

«Ich habe mir gesagt: Jetzt riskier ich, jetzt fahr ich um den Sieg. Aber dann war es etwas zu viel Risiko», sagte die Schweizerin nach dem Rennen enttäuscht.

Wendy Holdener
Wendy Holdener sitzt nach der verpassten Medaille im Slalom von Åre im Zielbereich auf dem Boden. - Keystone

Ein Trost für alle enttäuschten Schweizer Sportler und ihre Fans: Nur wer Weltklasse ist, kann bittere Niederlagen von diesem Ausmass überhaupt erleiden. Noch vor wenigen Jahren wäre eine Niederlage gegen Kanada an der Eishockey WM einfach als Normalfall abgehakt worden.

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