DEG in Bredouille: Heimvorteil und Topscorer Gogulla weg?
Lange Zeit galt die DEG als Geheimfavorit auf den Titel in der Deutschen Eishockey Liga. Im Kampf um die beste Ausgangsposition für die Playoffs wird es aber noch mal eng. Zudem drohen prominente Abgänge.

Das Wichtigste in Kürze
- Vom Überraschungsteam und heimlichen Titelanwärter zum Krisenteam der Deutschen Eishockey Liga: Vor der endgültigen Vergabe der DEL-Playoff-Plätze steckt Altmeister Düsseldorfer EG in der Bredouille.
Die DEG droht nach einer lange famosen Saison am letzten Vorrunden-Wochenende noch das Heimrecht fürs Viertelfinale zu verspielen. Zudem halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Topscorer Philip Gogulla zum Saisonende Richtung München wechselt. Auch beim zweitbesten DEG-Scorer Jaedon Descheneau steht ein Abgang im Raum.
Für Trainer Harold Kreis ist das kein Grund zur Unruhe. «Wir haben trotz der jüngsten Ergebnisse absolut viel Selbstvertrauen für den Endspurt», sagte der DEG-Coach nach dem 3:4 im Penaltyschiessen gegen die Kölner Haie - am Dienstag verlor Düsseldorf das erste von vier Vorrunden-Derbys und wurde vom Erzrivalen von Platz vier verdrängt.
«An unserem Ziel hat sich nichts geändert. Wir wollen weiterhin das Bestmögliche, nämlich Platz drei, holen», kündigte Stürmer Patrick Buzas vor den ausstehenden Spielen gegen die Krefeld Pinguine und zwei Tage später bei den Eisbären Berlin an. Aktuell hat die DEG als Fünfter mit 83 Punkten zwei Zähler Rückstand auf den Dritten Augsburg und einen auf die Haie auf Platz vier.
Diesen müsste Düsseldorf mindestens erreichen, um das Heimrecht für das Viertelfinale ins Ziel zu retten. Einziger Lichtblick beim noch unerwartet spannenden Rennen: Schon im Viertelfinale könnte es zur attraktiven Playoff-Serie gegen die Haie kommen. «Das wäre natürlich gerade wirtschaftlich sicher interessant», meinte DEG-Idol Daniel Kreutzeram Dienstag bei «Magentasport».
Für den Coach zählt, dass die angeschlagenen Spieler bald zurückkommen. Nationalspieler Bernhard Ebner spielte schon im Derby am Dienstag wieder. Auf der Ausfallliste stehen aber auch noch Leon Niederberger, Johannes Huss, Alex Picard und wohl auch John Henrion.
Seit dem umjubelten Derby-Sieg im Freiluftspiel Mitte Januar vor knapp 50 000 Menschen im Kölner Fussballstadion läuft es auch angesichts der Verletzten nicht mehr so recht beim achtmaligen Meister. Die DEG-Krise kam damit zur Unzeit. Mit fünf Niederlagen aus den vergangenen sieben Spielen droht der Verlust des entscheidenden Heimspiels in den Playoffs oder im schlimmsten Fall sogar das Verpassen der direkten Viertelfinal-Qualifikation.
Und dabei starteten die Düsseldorfer unerwartet stark in die Saison und waren lange Zeit noch vor Meister EHC Red Bull München gleichauf mit Spitzenreiter Adler Mannheim. Längst ist die DEG von diesem Top-Duo abgehängt. «Wir haben eine hervorragende Saison gespielt. Deshalb dürfen wir nicht den Fehler machen, unsere Grundstimmung auf die vergangenen Wochen zu beziehen», sagte DEG-Geschäftsführer Stefan Adam. Doch Topscorer Gogulla war mächtig angefressen.
«Wir sollten mal wieder zusehen, dass wir nach sechzig Minuten ein Spiel gewinnen. Das letzte Mal ist schon eine Ewigkeit her», moserte der 31 Jahre alte Ex-Nationalstürmer, dessen Vertrag ausläuft und der nach München wechseln soll. «Ich entscheide meine Zukunft erst nach der Saison. Jetzt konzentriere ich mich voll auf unseren Endspurt und die Playoffs. Ich will mit der DEG Erfolg haben», sagte der drittbeste DEL-Scorer. Nach Meinung der Verantwortlichen ist Gogullas Zukunft ebenso noch nicht geklärt wie die vom fünftbesten Liga-Scorer Descheneau (24). Man sei in guten Gesprächen, meinte der Sportliche Leiter Niki Mondt.