Olympia 2020: Hashimoto wird neue Chefin des Organisations-Komitees
Das Organisations-Komitee für Olympia 2020 steht unter neuer Führung. Seiko Hashimoto übernimmt nach dem Sexismus-Skandal um ihren Vorgänger das Ruder.

Das Wichtigste in Kürze
- Japans bisherige Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto ist neue Organisationschefin für die Sommerspiele in Tokio.
Fünf Monate vor Olympia 2020 einigen sich Japans Olympia-Macher auf eine Frau als neue Organisationschefin. Seiko Hashimoto übernimmt den Posten ihres 83 Jahre alten Vorgängers, der wegen sexistischer Äusserungen gehen musste. Kann sie für mehr Gleichberechtigung sorgen?
Das Organisationskomitee berief die 56 Jahre alte bisherige Olympia-Ministerin offiziell zur Nachfolgerin von Yoshiro Mori. Er hatte wegen abfälliger Äusserungen über Frauen kürzlich zurücktreten müssen.
Die frühere Eisschnellläuferin und siebenfache Olympia-Teilnehmerin gehört der konservativen Liberaldemokratischen Partei (LDP) von Ministerpräsident Suga an. Sie war am Donnerstag von ihrem Ministerposten zurückgetreten
Nur so konnte sie fünf Monate vor den in Tokio geplanten Olympischen Spielen die neue Führungsaufgabe übernehmen. Sie erklärte nach ihrer Berufung, sich für eine stärkere Gleichstellung der Geschlechter im OK einzusetzen.
Im Ranking des Weltwirtschaftsforums zur Gleichberechtigung liegt Japan nur auf Platz 121 von 153. Effektive Massnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus seien die «wichtigste Aufgabe», sagte Hashimoto und versprach «sichere» Spiele im Sommer.
Ihr Vorgänger, Ex-Ministerpräsident Mori, hatte bei einer Online-Vorstandssitzung des Organisationskomitees für einen Skandal gesorgt. Er hatte behauptet, dass sich Sitzungen mit Frauen in die Länge zögen, weil die miteinander konkurrierenden Frauen alle reden wollten.
Daraufhin war in Japan und auch international ein Sturm der Entrüstung entbrannt. Olympia 2020 war wegen Corona um ein Jahr verschoben worden und soll nun am 23. Juli eröffnet werden.