Coop: Lukas (56) findet neues Wägeli-Verbot «entmündigend»
Kundinnen und Kunden dürfen ihre Grosseinkäufe im Coop nicht mehr an Self-Checkout-Kassen bezahlen. Nau.ch hat in Zürich nachgefragt, wie die Regel ankommt.
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Das Wichtigste in Kürze
- Seit kurzem gilt im Coop ein Self-Checkout-Verbot für Kundschaft mit Einkaufswagen.
- Nau.ch hat vor einer Zürcher Filiale nachgefragt, was Kundinnen und Kunden davon halten.
- Lukas (56) findet die neue Regelung «ganz leicht entmündigend».
Wer bei Coop einkaufen geht und dabei einen Einkaufswagen benützt, darf seit kurzem nicht mehr an Self-Checkout-Kassen bezahlen.
Der Detailhändler begründet die Regelung damit, dass man der Kundschaft ein angenehmeres Einkaufserlebnis bieten wolle. Auch sei ein Ziel, den Bezahlvorgang an den Self-Checkout-Kassen zu optimieren.
Kundschaft kennt das Verbot von Coop noch nicht
Doch wissen Kundinnen und Kunden bereits von dieser neuen Regelung? Und was halten sie von dieser Anpassung? Nau.ch hat vor einem Zürcher Coop nachgefragt.
Das Self-Checkout-Verbot für Kundschaft mit Einkaufswagen besteht noch nicht lange und die Umfrage zeigt: Fast niemand der Befragten wusste davon Bescheid.
Einzig Stacia wurde auf Tiktok bereits darauf aufmerksam. Die 17-Jährige fügt hinzu: «Ich wusste aber nicht, dass es real ist.»

Auch Lukas wusste davon bisher nichts und er ist nicht Fan davon. Der 56-Jährige beschreibt dies als «ganz leicht entmündigend».
Er fügt hinzu: «Einerseits wird Self-Checkout gepusht, um Geld zu sparen. Andererseits ist es ein Zeichen von Misstrauen gegenüber der Kundschaft.» Der Kunde vermutet, Coop wolle damit wohl verhindern, dass es zu Diebstahl kommt.
Wie Lukas sind auch die meisten anderen befragten Kundinnen und Kunden wenig begeistert von der neuen Regelung.
Karin (58) beispielsweise sagt: «Ich sehe es eigentlich nicht ein.»
Denn wenn man klauen wolle, könne man dies ja auch mit dem Einkaufskörbchen machen. Mit Körben sei es aber natürlich etwas übersichtlicher als mit einem Wagen.
Mehr Stichproben als besserer Lösungsvorschlag
Alex (18) ist ebenfalls kein Fan davon und sagt: «Für die Kunden finde ich es ein bisschen blöd.» Es sei aufwändiger, wenn die Schlangen vor den bedienten Kassen lang seien. Als besseren Lösungsvorschlag sieht Stacia die Einführung von mehr Stichproben.
Für Kian (19), der selbst nie mit einem Wagen einkauft, hingegen findet: «Wenn man so viel einkauft, ist es eh schneller, wenn man an die bediente Kasse geht.»

Die Frage, ob die Befragten eher am Self-Checkout oder an den bedienten Kassen bezahlen, zeigt: Es ist – wenig erstaunlich – eine Generationen-Frage. Denn die Jüngsten in der Umfrage gaben durchwegs an, ihre Einkäufe selbst zu scannen.
Bei den älteren Befragten ist die bediente Kasse klar beliebter. Lukas sagt, er sein ein wenig «old fashioned», was das angehe. Er schätze den kurzen Austausch mit der Person an der Kasse. Auch der 56-Jährige gehe bei kleiner Artikelmenge aber gerne an die Self-Scanning-Kassen.