Das erste Radsport-Monument kann er für sich entscheiden: Matej Mohoric gewinnt die Abfahrt von Mailand-Sanremo.
abfahrt
Matej Mohoric rettet sich bei Mailand-Sanremo 2022 vor den heranjagenden Verfolgern ins Ziel und lässt sich als Sieger der Abfahrt feiern. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Klassiker Mailand-Sanremo darf Matej Mohoric den Sieg feiern.
  • Der Slowene gewinnt am Samstag nach 293 Kilometern auf der Via Roma.
  • Die Entscheidung fällt in der Abfahrt vom Poggio.

Matej Mohoric hat die erfolgsverwöhnten slowenischen Radsport-Fans erneut jubeln lassen. Bei Mailand-Sanremo, dem ersten Monument der Saison, feiert der 27-Jährige einen spektakulären Triumph.

Der Slowene sicherte sich am Samstag nach 293 Kilometern auf der Via Roma etwas überraschend den Sieg bei der 113. Austragung des Frühjahrsklassikers und stahl damit den ganz grossen Favoriten die Show.

Matej Mohoric rettet seinen Vorsprung

Mohoric rettete nach einer waghalsigen Attacke in der Abfahrt vom Poggio einen Zwei-Sekunden-Vorsprung auf den Franzosen Anthony Turgis ins Ziel. Dritter wurde der Niederländer Mathieu van der Poel. Die deutschen Fahrer spielten keine Rolle, zumal Ex-Sieger John Degenkolb und Klassikerspezialist Maximilian Schachmann passen mussten.

Mohoric stemmte nach seinem Coup die Rennmaschine in die Höhe. Auch Pogacar klopfte seinem Landsmann anerkennend auf die Schulter. Der Tour-Champion wurde Fünfter, der Belgier Wout van Aert musste sich mit Platz neun begnügen.

Matej Mohoric
Matej Mohoric (Mitte) steht zusammen mit Anthony Turgis (links) und Mathieu van der Poel (rechts) auf dem Podium von Mailand-Sanremo. - Keystone

Die beiden Superstars hatten sich im Finale gegenseitig keinen Meter gegeben, dies spielte Mohoric in die Karten. Pogacar gewann in dieser Saison die beiden Rundfahrten Tirreno-Adriatico und UAE-Tour sowie das Schotterrennen Strade Bianche. Dieses Mal konnte er jedoch nicht eine seiner gefürchteten Attacken starten.

Dafür sorgte das Jumbo-Visma-Team um van Aert, das an der Cipressa – dem vorletzten Anstieg – das Tempo hochhielt. Deshalb wurden auch viele Sprinter wie Fabio Jakobsen (Niederlande) abgehängt.

Matej Mohoric: Der beste Abfahrer der Welt

Ähnlich lief es am Poggio, wo Pogacar fast schon verzweifelt immer wieder attackierte und von der Konkurrenz zurückgeholt wurde. So fiel die Entscheidung erst auf der Abfahrt. Mohoric ist dabei kein Unbekannter – für viele im Radpsort-Zirkus ist er der beste Abfahrer der Welt. Der Mann aus Kranj gilt zudem als tempofester Fahrer, im vergangenen Jahr hatte er bereits zwei Tour-Etappen gewonnen.

Aufgrund der Erkältungswelle im Radsport fehlten viele prominente Namen an der Startlinie. Der französische Weltmeister Julian Alaphilippe, Sieger von 2019 und der italienische Europameister Sonny Colbrelli mussten gesundheitlich passen. Das Gleiche gilt für Vorjahressieger Jasper Stuyven (Belgien) sowie für die Sprintstars Caleb Ewan (Australien) und Sam Bennett (Irland).

Caleb Ewan
Caleb Ewan holte sich den Sieg auf der dritten Etappe der Tirreno-Adriatico. Er musste auf die Abfahrt von Mailand-Sanremo verzichten. - dpa

Von der kleinen deutschen Fraktion mit sieben Fahrern verabschiedete sich Routinier Roger Kluge schon Mitte des Rennens aus dem Feld. Der frühere Bahnrad-Weltmeister war mit einer Erkältung angeschlagen ins Rennen gegangen.

Im Blickpunkt stand indes lange Zeit eine achtköpfige Ausreissergruppe, die kurz nach dem Start weggezogen war. Zwischenzeitlich fuhr sie sieben Minuten vor dem Feld. Am Poggio war aber das Unterfangen für die letzten Ausreisser beendet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RadsportZirkusAbfahrt