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Djokovic gegen Medwedew: Nach Schmerzen zu Titel 9?

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Australien,

Rekordsieger gegen «Spieler der Stunde», Vertreter des überragenden Trios der älteren Generation gegen aufstrebenden Nachfolger: Das Endspiel der Australian Open mit Novak Djokovic gegen Daniil Medwedew bietet eine reizvolle Konstellation.

Seit seinem bisher letzten Australian-Open-Triumph hat Novak Djokovic eine unruhige Zeit erlebt. Foto: Andy Brownbill/AP/dpa
Seit seinem bisher letzten Australian-Open-Triumph hat Novak Djokovic eine unruhige Zeit erlebt. Foto: Andy Brownbill/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit seinem bisher letzten Australian-Open-Triumph hat Novak Djokovic eine unruhige Zeit erlebt.

Der serbische Tennisstar organisierte die umstrittene Adria-Tour mit, bei der sorglos mit dem Coronavirus umgegangen wurde. Er sorgte bei den US Open für einen Eklat, weshalb er disqualifiziert wurde. Immer wieder eckte der Weltranglistenerste an, auch weil er aus dem Spielerrat austrat. Und in den Tagen vor seinem neunten Endspiel in Melbourne mit der Chance auf den neunten Titel bei den Australian Open am Sonntag (9.30 Uhr/Eurosport) gegen Daniil Medwedew wurde gerätselt, wie schwer seine Bauchmuskelverletzung tatsächlich ist.

«Ich habe mich so gut gefühlt, wie ich mich in diesem Turnier noch nicht gefühlt habe. Das Timing könnte nicht besser sein, um mein bestes Tennis zu spielen», sagte der 33-Jährige nach seinem souveränen Halbfinal-Erfolg gegen den Qualifikanten Aslan Karazew. Er sei erschöpft gewesen, vor allem nach dem Viertelfinale gegen den Hamburger Alexander Zverev, verriet er und erklärte: «Ich wusste, dass die Dinge besser werden, wenn ich über Zverev triumphiere.»

Wenige Tage zuvor hatte das noch anders geklungen, als Djokovic davon sprach, er hätte aufgegeben, würde er nicht mitten in einem Grand-Slam-Turnier stecken. Und damit in der höchsten Turnier-Kategorie, die ihn besonders antreibt. Über die genaue Art der Verletzung wollte er während des Turniers nicht sprechen.

Am letzten Tag des zweiwöchigen Turniers hat Djokovic nun die Chance auf seinen neunten Titel auf seinem Lieblingsplatz. 13 Jahre ist es her, dass er hier zum ersten Mal triumphiert hat. Achtmal stand er im Endspiel der Australian Open. Achtmal verliess er Melbourne anschliessend als Sieger.

Das Finale an diesem Sonntag verspricht nun eine besonders interessante Konstellation. Nicht nur, weil es einmal mehr um den Generationenkampf geht. Darum, dass die nachfolgenden Spieler wie Medwedew in einem Endspiel auf dieser Ebene gegen einen des überragenden Trios - Djokovic, Rafael Nadal, Roger Federer - triumphieren könnten. Der Österreicher Dominic Thiem wurde im September bei den US Open bereits erster Grand-Slam-Champion, der in den 1990ern geboren wurde, aber im Endspiel gegen Zverev - nachdem Djokovic disqualifiziert worden war.

Diese Endspiel-Konstellation bietet auch deswegen einen besonderen Reiz, weil Medwedew «der Spieler der Stunde» ist, wie Boris Becker es formuliert. Saisonübergreifend hat der 25-Jährige 20 Partien nacheinander gewonnen. Er hat seit Oktober, als er in Wien dem Südafrikaner Kevin Anderson unterlag, nicht mehr verloren. Er hat das Masters-Turnier in Paris ebenso wie die ATP Finals gewonnen, er hat Russland zum Sieg beim ATP Cup geführt. Er hat in den vergangenen Monaten jeden der Top Ten ausser dem pausierenden Federer mindestens einmal geschlagen - auch Djokovic in zwei Sätzen in London.

«Medwedew spielt auf einem extrem hohen Niveau. Er ist der Spieler, den es zu schlagen gilt», sagte Djokovic. Medwedew gilt als besonders cleverer Spieler, der Psychospielchen ebenso versteht wie der Serbe.

«Ich würde sagen, ein Grand Slam zu gewinnen, besonders gegen jemanden wie Novak, ist schon eine grosse Motivation, und ich glaube nicht, dass es etwas gibt, dass sie noch grösser machen kann», sagte er und reagierte auf Sticheleien von Djokovic, die jüngere Generation habe Arbeit vor sich, und er werde ihr die Siege nicht einfach überlassen. «Ich bin auch ohne diese Worte ziemlich motiviert», sagte der Russe. Mit einem fitten Kontrahenten rechnet Medwedew sowieso.

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