Diese Eisen hat die Schweiz an der Leichtathletik-WM noch im Feuer
Nach dem sensationellen WM-Gold von Ditaji Kambundji hofft die Schweiz auf eine zweite Medaille an der Leichtathletik-WM. Möglichkeiten dafür gibt es einige.

Das Wichtigste in Kürze
- Hürdenläuferin Ditaji Kambundji holt an der Leichtathletik-WM in Tokio sensationell Gold.
- Mit einer zweiten Medaille würde die Schweiz Geschichte schreiben – das gelang noch nie.
- Gleich in mehreren Schweizerinnen und Schweizern hegen Medaillen-Hoffnungen.
Ditaji Kambundji ist Weltmeisterin! Die 23-Jährige läuft am Dienstag im Hürden-Final sensationell zu WM-Gold. Sie ist die erste WM-Siegerin der Schweiz. Bisher hatten erst Werner Günthör (1987, 1991, 1993) und André Bucher (2001) Gold geholt.
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Nach drei Tagen an der Leichtathletik-WM 2025 in Tokio steht die Schweiz im Medaillenspiegel an sechster Stelle. Ohne Gold rangieren Nationen wie Italien, Deutschland oder China hinter dem Schweizerkreuz.

Die Schweizer Auswahl träumt derweil von einer zweiten Medaille – erstmals überhaupt an einer Leichtathletik-WM. Kandidaten dafür hat die Schweiz noch einige.
Bereits am Dienstag hofft die Schweiz auf einen weiteren Hürden-Exploit: Jason Joseph (26) kämpft (ab 13.40 Uhr) um den Einzug in den Final (15.20 Uhr). Der 26-Jährige konnte im Vorlauf überzeugen und geht über 110 m Hürden als EM-Dritter an den Start.
Ehammer hat schon Medaillen-Erfahrung
Als einzig aktiver Schweizer Athlet bereits eine WM-Medaille hat Simon Ehammer (25). 2022 holte er im Weitsprung WM-Bronze, zwei Jahre später wurde er in Paris Olympia-Vierter. Der Appenzeller lief in Tokio noch nicht in Bestform auf.

Trotzdem reicht es zur Finalqualifikation – am Mittwoch will Ehammer dort nochmal angreifen. Später steht für ihn auch noch der Zehnkampf an. Dort hat er die Möglichkeit auf einen neuen Schweizerrekord und Aussenseiterchancen auf eine Medaille.
Weitere Schweizer Trümpfe
Annik Kälin (25) hätte im Mehrkampf Chancen gehabt, muss aber verzichten. Im Weitsprung ist sie überraschend früh gescheitert – ein bitteres Out mit Tränen. Bei der 25-Jährigen ist eine Verletzung aufgebrochen.
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Auch Angelica Moser (27) hofft am Mittwoch auf einen Final-Exploit, der Edelmetall bringt. Die Stabhochspringerin hat 2023 mit 4,75 m bereits den fünften WM-Platz erreicht. An den Halleneuropameisterschaften in Apeldoorn holte sie zuletzt mit 4,80 Gold.
Audrey Werro (21) hat vor wenigen Wochen am Diamond-League-Meeting in Zürich alle überrascht: Über 800 m lief die 21-Jährige mit Schweizer Rekordzeit zum Sieg. Die U20-Vizeweltmeisterin von 2022 will nun für den nächsten Exploit sorgen.

Auch Dominic Lobalu (27) kann noch von einer Medaille träumen. Nach einer Oberschenkelzerrung ist er rechtzeitig zur WM wieder fit. Nach EM-Bronze und dem vierten Platz an Olympia gehört er über 5000 m zum erweiterten Favoritenkreis.