Der japanische Premierminister Shinzo Abe hat erstmals eine Verschiebung der Olympischen Sommerspiele wegen des Coronavirus in Betracht gezogen.
Japans Premierminsiter Shinzo Abe zieht die Verschiebung der Sommerspiele in Tokio in Betracht. Foto: -/Kyodo/dpa
Japans Premierminsiter Shinzo Abe zieht die Verschiebung der Sommerspiele in Tokio in Betracht. Foto: -/Kyodo/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Japans Premier nimmt Shinzo Abe Verschiebung der Olympischen Sommerspiele in Betracht.
  • Von einer Absage könne aber keine Rede sein.

Lange haben sich die Olympia-Verantwortlichen geziert, den Tatsachen der Coronavirus-Pandemie ins Auge zu sehen. Aber so langsam sickert die Erkenntnis durch, dass eine Verschiebung der Olympischen Sommerspiele vielleicht doch sinnvoll und gesund wäre.

Coronavirus -Olympia
Coronavirus: Ein Sicherheitsbeamter geht in der Nähe des neuen Nationalstadions in Tokio an den Olympischen Ringen vorbei. - dpa

Japans Premier Shinzo Abe zieht die Verschiebung des Gross-Events in Betracht. Vor dem Parlament in Tokio sagte er, dass damit gerechnet werden müsse.

Coronavirus führt nicht zu Absage

Von einer Absage könne aber keine Rede sein. «Es ist schwierig, Spiele unter diesen Umständen abzuhalten. Wir müssen über eine Verschiebung entscheiden, wobei die Gesundheit der Athleten oberste Priorität hat», sagte Abe. Die endgültige Entscheidung aber liege beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC).

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Japans Ministerpräsident Shinzo Abe. - Keystone

Das IOC will binnen von vier Wochen Klarheit über eine mögliche Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio schaffen. Das Olympische Komitee setzte sich nach einer Telefonkonferenz der Exekutive diese Deadline. Schloss aber gleichzeitig eine Komplett-Absage der Sommerspiele aus. Das teilte das IOC am Sonntagabend mit, nachdem der Druck bezüglich einer Entscheidung immer grösser geworden war.

«Menschenleben haben Vorrang»

«Menschenleben haben Vorrang vor allem, auch vor der Austragung der Spiele. Das IOC will Teil der Lösung sein», sagte IOC-Chef Thomas Bach.

Er wünsche sich, dass sich die Hoffnung, die so viele Athleten aus allen fünf Kontinenten geäussert hätten, erfüllt werden. «Dass am Ende dieses dunklen Tunnels, durch den wir alle gemeinsam gehen. Dies ohne zu wissen, wie lange er noch dauert, die olympische Flamme ein Licht sein wird, sagte Bach.

Denkbar ist eine Verschiebung der vom 24. Juli bis 9. August geplanten Sommerspiele auf den Herbst, auf Sommer 2021 oder gar auf 2022.

Thomas Bach IOC
Im Zentrum der Kritik: Thomas Bach, Präsident des IOC. - keystone

Am wahrscheinlichsten dürfte die Verlegung um ein Jahr sein. Was angesichts des fixierten Terminkalenders im Weltsport auch eine monumentale Entscheidung wäre.

Im Sommer 2021 sind zum Beispiel die Weltmeisterschaften der Schwimmer in Japan und die der Leichtathleten in den USA vorgesehen. Gegen 2022 spricht, dass in dem Jahr die Olympischen Winterspiele im Februar und die Fussball-WM im November und Dezember stattfinden.

Eine Olympia-Verschiebung wäre eine historische Entscheidung. Eine Absage wie es sie in der Vergangenheit schon einige Male gegeben, wird es wohl nicht geben.

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