In Genf treten im zweiten Wahlgang der Staatsratswahlen zwölf Kandidaten erneut an. Auch Pierre Maudet bleibt im Rennen.
Pierre Maudet
Pierre Maudet auf dem Weg in Genfer Berufungsgericht. - sda - KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Genf treten im zweiten Wahlgang der Staatsratswahlen zwölf Kandidaten erneut an.
  • Auch Pierre Maudet bleibt im Rennen.

Im Kanton Genf treten im zweiten Wahlgang der Staatsratswahlen am 30. April zwölf Kandidaten erneut an. Pierre Maudet bleibt im Rennen, ebenso wie die vier Kandidaten von Rot-Grün, während die Mitte-Rechts-Allianz ein Fünferticket lanciert.

Die am Montagabend bekannt gegebene neue Genfer Allianz umfasst die beiden FDP-Kandidatinnen, die amtierende Staatsrätin Nathalie Fontanet und ihre Mitstreiterin Anne Hiltpold. Hinzu kommen der Kandidat des Mouvement Citoyens Genevois (MCG), Philippe Morel, die Mitte-Politikerin Delphine Bachmann und Lionel Dugerdil von der SVP.

Die vier Parteien haben sich auf ein gemeinsames Programm geeinigt, das sich auf die Verteidigung der Kaufkraft und die Senkung der Steuern konzentriert. Ihr Ziel ist es, die rot-grüne Mehrheit in der Genfer Regierung zu stürzen.

Der ehemalige FDP-Staatsrat Pierre Maudet ist in dieser Allianz nicht vertreten. Er hält aber an seiner Kandidatur fest. Der erst 45-jährige Maudet, der nach einer umstrittenen Reise nach Abu Dhabi zum Rücktritt gedrängt und aus der FDP ausgeschlossen worden war, erreichte am Sonntag im ersten Wahlgang der kantonalen Exekutive den sechsten Platz. Seine Gruppierung Liberté et Justice sociale (Freiheit und soziale Gerechtigkeit) errang auf Anhieb zehn Sitze im Kantonsparlament.

SP und Grüne halten an Kandidaten fest

Auch die Grünen und die SP halten an ihren vier Kandidaten fest. SP-Staatsrat Thierry Apothéloz belegte am Sonntag hinter Fontanet den zweiten Platz, gefolgt von seinem grünen Kollegen Antonio Hodgers. Die grüne Magistratin Fabienne Fischer wurde fünfte, die Sozialistin Carole-Anne Kast siebte. Das rot-grüne Lager war bereits im ersten Wahlgang geschlossen in die Wahl gegangen.

Die Unabhängigen Philippe Oberson und Olivier Pahud, die auf dem vorletzten beziehungsweise letzten Platz landeten, bleiben ebenfalls im Rennen. Die Frist für die Einreichung der Kandidaturen endete am Dienstagmittag. Demnach steht fest, dass von den ursprünglich 23 Kandidatinnen und Kandidaten rund die Hälfte nicht mehr antritt.

Elf Kandidaten ziehen sich zurück

Elf Kandidaten, darunter die beiden Kandidaten der Grünliberalen, ziehen sich zurück. Da die GLP das Quorum von sieben Prozent der Stimmen für den Einzug in den Grossen Rat knapp verfehlte, rief die Partei am Dienstag dazu auf, für die Kandidaten der Mitte, der Grünen, der SP und der FDP zu stimmen und die Kandidaten des MCG, der SVP und Maudet auszuschliessen. Die Partei verurteilt «energisch die unnatürliche Allianz zwischen rechten und Protest-Parteien».

Die Grünliberalen erklärten, dass das Volk eine «pragmatische» Wahl treffen solle, die auf einer minimalen Basis gemeinsamer Werte beruht, nämlich dem Bewusstsein für die Herausforderungen des Klimawandels und der Achtung des Prinzips der Redlichkeit. Die Wahl dieser Kandidierenden «würde dazu beitragen, eine funktionierende Regierungsmannschaft zu bilden».

Die extreme Linke, die aus dem Grossen Rat ausgeschlossen wurde, zieht sich ebenfalls zurück. Sowohl Ensemble à Gauche als auch die Liste d'Union populaire (LUP) riefen dazu auf, für die vier Kandidaten von Rot-Grün zu stimmen. Ziel sei es, die Rechte und die extreme Rechte zu blockieren, schrieb Ensemble à Gauche. Die neue parlamentarische Konstellation «eröffnet eine Periode des sozialen Rückschritts in grossem Stil», bedauerte die LUP.

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