Kanton Freiburg erhält Gesetz über häusliche Gewalt
Der Kanton Freiburg soll ein eigenes Gesetz gegen häusliche Gewalt erhalten. Der Grosse Rat stimmte einer entsprechenden Forderung zu.

Der Kanton Freiburg soll eine eigenes Gesetz zum Thema häusliche Gewalt erhalten. Der Grosse Rat hat am Freitag eine entsprechende Forderung angenommen. Noch in Erinnerung war dabei vielen das Tötungsdelikt an einer Frau in Epagny im April 2025.
Die Motion wurde mit 81 zu 2 Stimmen bei 1 Enthaltung angenommen. Sie war im November 2023 eingereicht worden, lange vor dem Drama im Greyerzerland, bei dem eine 39-jährige Frau von ihrem Mann mit einer Schrotflinte erschossen wurde.
Motion für mehr Sicherheit
«Wir haben die Mittel, um sowohl für die Täter als auch für die Opfer zu handeln»., sagte SP-Grossrätin Marie Levrat während der Debatte.
Bestimmte Situationen häuslicher Gewalt, wie psychologische, verbale oder wirtschaftliche Gewalt, fallen nicht in den Anwendungsbereich des Bundesgesetzes über die Opfer von Straftaten (OHG). Nun soll der Kanton eine Rechtsgrundlage schaffen, um alle Formen von häuslicher Gewalt zu bekämpfen und angemessene Massnahmen zur Unterstützung der Opfer zu finanzieren.
Anschluss an andere Kantone
Mit der Annahme der Motion am Freitag soll sich der Staat Freiburg anderen Westschweizer Kantonen anschliessen. 2005 verabschiedete Genf als erste Kanton in der Romandie ein Gesetz über häusliche Gewalt. Es folgten Wallis, Waadt und Neuenburg. Auch im Jura ist ein entsprechendes Gesetz in Arbeit.