US-Verfassungsrichterin Ginsburg aus Krankenhaus entlassen
Die liberale US-Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg ist nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt wieder aus der Klinik entlassen worden.

Das Wichtigste in Kürze
- 86-Jährige war mit Fieber und Schüttelfrost eingeliefert worden.
Die 86-Jährige sei wieder zu Hause, es gehe ihr gut, zitierten US-Medien am Sonntag (Ortszeit) eine Sprecherin des Supreme Court. Ginsburg war am Freitag mit Fieber und Schüttelfrost in das Johns Hopkins Hospital im nahe Washington gelegenen Baltimore eingeliefert worden. Dort wurde sie intravenös mit Antibiotika und Flüssigkeit versorgt.
Ginsburg war in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt wegen unterschiedlicher Krebsleiden behandelt worden. Zuletzt musste sie sich im August wegen eines Tumors an der Bauchspeicheldrüse einer Strahlentherapie unterziehen.
Ginsburg gehört dem linksliberalen Flügel am Obersten Gericht an, der seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump in die Minderheit geraten ist. Trump nominierte zwei erzkonservative Richter für den Supreme Court. Im neunköpfigen Richterkollegium ist das konservative Lager damit inzwischen mit fünf Mitgliedern vertreten.
Die Richter am Supreme Court werden auf Lebenszeit ernannt. Sie haben bei gesellschaftlich stark umstrittenen Fragen wie der Abtreibung, dem Waffenbesitz, der Todesstrafe oder den Rechten von Homosexuellen oft das letzte Wort. Trump-Gegner bangen um die Gesundheit Ginsburgs, da ihr Ausscheiden aus dem Supreme Court dem Präsidenten die Möglichkeit eröffnen würde, die Vormacht der Konservativen an dem Gericht noch weiter auszubauen.
Ginsburg gehört dem Obersten Gericht seit 1993 an. Sie war damals die zweite Frau, die ein Richteramt am Supreme Court der USA übernahm. Die Gleichstellung von Frauen gehört zu den Schwerpunkten ihrer langen Laufbahn. In linksliberalen Kreisen geniesst «RBG» - wie sie genannt wird - Kultstatus.