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UNO: Hunderte Rohingya 2022 bei Flucht über das Meer verunglückt

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Genève,

Die Vereinten Nationen haben am Dienstag die steigende Zahl an Rohingya-Flüchtlingen, die auf See verunglücken, angeprangert.

Holzboot, das Rohingya-Flüchtlinge benutzt haben
Holzboot, das Rohingya-Flüchtlinge benutzt haben - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Zahl der Boots-Flüchtlinge aus Bangladesch und Myanmar nimmt deutlich zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR habe «einen alarmierenden Anstieg der Todesopfer» verzeichnet, sagte Sprecherin Shabio Mantoo in Genf. Mindestens 348 Rohingya seien 2022 auf See gestorben oder verschollen, fügte sie hinzu.

Mehr als 3500 Rohingya versuchten demnach im vergangenen Jahr übers Meer zu fliehen. Im Vorjahr waren es noch 700 gewesen. 3040 derjenigen, die auf diese Weise zu fliehen versuchten, landeten laut Mantoo wieder wohlbehalten an Land – zumeist in Myanmar, Malaysia, Indonesien und Bangladesch. Fast 45 Prozent der Ankömmlinge waren Frauen und Kinder.

Die meisten Flüchtlingsboote seien in Myanmar oder Bangladesch gestartet, erläuterte Mantoo. Das zeige «das wachsende Gefühl von Verzweiflung unter den Rohingya in diesen beiden Ländern». Hauptgründe für die Flucht seien die Suche nach «Schutz, Sicherheit, der Familie und einer Existenzgrundlage», hiess es weiter.

Das Militär in Myanmar war 2017 gewaltsam gegen die Rohingya-Minderheit vorgegangen. Das Vorgehen der Soldaten ist Gegenstand eines Verfahrens vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH), in dem Myanmar Völkermord vorgeworfen wird.

Etwa 850.000 Angehörige der staatenlosen muslimischen Minderheit leben seitdem in überfüllten Flüchtlingslagern in Bangladesch. Rund 600.000 sind in Myanmar im südwestlichem Bundesstaat Rakhine verblieben.

UNHCR-Sprecherin Mantoo sagte, die «aktuelle Krise im Bengalischen Golf und der Andamanensee ist eine Krise der Solidarität». Das Hilfswerk fordert unter anderem eine Verstärkung der Such- und Rettungsbemühungen. Zudem müssten die Fluchtursachen bekämpft werden. Andernfalls würden «noch mehr Menschen auf hoher See sterben», warnte Mantoo.

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