Die UN-Menschenrechtskommissarin wird «bald» nach China reisen. Ein Besuch in Peking steht nicht auf dem Programm – dafür einer in der Uiguren-Region.
UN-Menschenrechtskommissarin Bachelet
UN-Menschenrechtskommissarin Bachelet - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Michelle Bachelet reist «bald» nach China.
  • Die UN-Menschenrechtskommissarin wird dort die Uiguren-Region besuchen.
  • Sie wird mit «hohen Regierungsverantwortlichen» zusammenkommen.

Die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet wird «bald» nach China reisen. Dort wird sie auch die Region der muslimischen Minderheit der Uiguren besuchen.

Wie Bachelets Sprecherin Liz Throssell am Dienstag in Genf mitteilte, wird Bachelet die Uiguren-Region und die Millionenstadt Guangzhou besuchen. Nicht jedoch die chinesische Hauptstadt Peking. Throssell führte dies auf die Corona-Epidemie zurück, Bachelet werde aber mit «hohen Regierungsverantwortlichen» zusammenkommen.

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Michelle Bachelet, Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte. Foto: Salvatore Di Nolfi - dpa-infocom GmbH

Bachelets Besuch soll nach Angaben der Sprecherin sechs bis sieben Tage dauern. Die UN-Menschenrechtskommissarin werde nicht nach Tibet reisen. Der chinesischen Regierung werden Menschenrechtsverbrechen gegen die muslimische Minderheit der Uiguren in Xinjiang zur Last gelegt. Mehrere westliche Staaten, darunter die USA, Frankreich und Grossbritannien, sprechen von einem «Völkermord».

Eine Million Uiguren in Lagern eingesperrt

Throssell sagte, der Besuch Bachelets solle zur Verständigung zwischen dem Menschenrechtsbüro der UNO und China beitragen. Nach den Erkenntnissen von Menschenrechtsorganisationen wurden mindestens eine Million Uiguren und Angehörige anderer türkischsprachiger Minderheiten in Xinjiang in Lagern eingesperrt.

Uiguren Protest
Peking betrachtet viele Uiguren als Extremisten. Nach offiziell unbestätigten Berichten sollen bis zu eine Million Angehörige des muslimischen Turkvolkes in Umerziehungslagern einsitzen. - dpa

Sie sollen demnach in den Haftlagern zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise körperlich misshandelt werden. Die Regierung in Peking spricht hingegen von Ausbildungszentren. Und erklärt, die Unterbringung in Lagern sei erforderlich, um die Betroffenen vom Terrorismus und Separatismus fernzuhalten.

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