Kiew soll im Ukraine-Krieg die Erlaubnis erhalten, US-Waffen gegen russisches Staatsgebiet einzusetzen. Bei den Amerikanern findet wohl ein Umdenken statt.
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In der vergangenen Woche war Antony Blinken bei Wolodymyr Selenskyj zu Besuch. Das Treffen trägt offenbar bereits Früchte. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Antony Blinken will die Regeln für US-Waffen in der Ukraine laut einem Bericht lockern.
  • Kiew soll grünes Licht für den Beschuss von russischem Territorium erhalten.
  • Russland nutzt das Verbot bisher aus, um die Ukraine geschützt angreifen zu können.
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Der Deal war eigentlich immer klar: Die USA helfen Kiew im Ukraine-Krieg mit Waffenlieferungen. Allerdings dürfen diese nicht auf russisches Territorium abgefeuert werden. Zu gross die Angst vor einer weiteren Eskalation des Konflikts.

Laut Experten des US-amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW) bringt das Verbot den Ukrainern Nachteile. Der Kreml würde dieses nämlich in der Kriegsführung ausnutzen.

Nun könnte sich das ändern, wie die «New York Times» berichtet. Denn US-Aussenminister Antony Blinken soll bereit sein, die Regel aufzuheben. Gemäss der Zeitung haben das mehrere hochrangige Beamte in Washington bestätigt. Offiziell bestätigt ist es aber noch nicht.

Ukraine Krieg
Die ukrainischen Soldaten sind auf US-amerikanische Waffen angewiesen.
Joe Biden
Dennoch ist die Regierung in Washington um Präsident Joe Biden vorsichtig.
Ukraine-Krieg
Die Ukraine darf das gelieferte Material nicht gegen russisches Staatsgebiet einsetzen.
Russia Putin
Wladimir Putin und der Kreml drohen immer wieder mit Vergeltungsschlägen.
Antony Blinken USA
US-Aussenminister Antony Blinken will die Regeln nun trotzdem lockern.

Konkret sollen zunächst Raketen- und Artillerieabschussplätze auf russischem Gebiet identifiziert werden. Gegen solche Infrastrukturen soll die Ukraine anschliessend US-Waffen einsetzen dürfen.

Wie es heisst, hat Blinken den Vorschlag aber Präsident Joe Biden bisher noch nicht unterbreitet.

Russen nutzen geschütztes Gebiet für Angriffe im Ukraine-Krieg

Für den Westen ist der Ukraine-Krieg ein Balanceakt. Russlands Präsident Wladimir Putin droht immer wieder – beispielsweise mit Nuklearwaffen. Auch Biden soll deswegen stets darum bemüht sein, eine weitergehende Eskalation zu verhindern.

Gemäss der «New York Times» hat der Sinneswandel bei Blinken auch mit seinem Besuch in Kiew zu tun. Vergangene Woche war der US-Aussenminister in der Ukraine zu Gast.

Glaubst du an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?

Dort habe ihm Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass die Russen häufig von ihrem «geschützten» Gebiet aus angreifen. So würden sie den Nichtangriffspakt zwischen Kiew und Washington ausnutzen. Unter anderem in Charkiw könne Moskau auf diese Weise Erfolge verbuchen.

Die US-Waffen-Regel ist nicht die einzige Vorgabe aus den USA, die fallen könnte. Offenbar soll Washington auch darüber nachdenken, eigene Militärangehörige zu Ausbildungszwecken in die Ukraine zu schicken. Auch dagegen hat sich Biden bisher gewehrt.

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