Der Innenminister von Thüringen fordert, dass Querdenker dem Rechtsextremismus zugeordnet werden. Auch der Verfassungsschutz befasst sich mit der Szene.
Proteste gegen Corona-Massnahmen in Leipzig
Proteste gegen Corona-Massnahmen in Leipzig - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Thüringens Innenminister will Querdenker dem rechtsextremistischen Spektrum zuordnen.
  • Das Gleiche fordert Georg Maier (SPD) für die Reichsbürgerbewegung.
  • Der Verfassungsschutzbericht 2021 erwähnt erstmals Corona-Leugner und Querdenker.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat dafür plädiert, Corona-Leugner und sogenannte Querdenker konsequent dem rechtsextremistischen Spektrum zuzuordnen.

«Bei der Zuordnung von politisch organisierter Kriminalität müssen wir nachschärfen, vor allem bei den Corona-Leugnern», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Dienstag. Die Szene sei politisch klar rechts motiviert. «Es sind Rechtsextremisten, die sie anstiften.» Auch sogenannte Reichsbürger sollten «konsequent dem rechten Spektrum» zugerechnet werden, forderte Maier.

Verfassungsschutz befasst sich mit Querdenkern

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang stellen am späten Vormittag den Verfassungsschutzbericht 2021 vor. Darin wird erstmals ein im April vergangenen Jahres neu eingerichtetes Beobachtungsobjekt aufgeführt. Es trägt den Titel «Demokratiefeindliche und/oder sicherheitsgefährdende Delegitimierung des Staates» und umfasst zumindest Teile der Corona-Leugner und Querdenker-Szene.

Haldenwang hatte zuletzt im April ein Lagebild zum Thema Antisemitismus vorgestellt und vor einem weiteren Erstarken des Judenhasses gewarnt. Er stellte dabei einen Zusammenhang sowohl zur Corona-Pandemie als auch zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine her.

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