Im Streit um die Kontrolle der iranischen Atomanlage Tesa hat die Regierung in Teheran eingelenkt und mit der technischen Inspektion der neuen Überwachungskameras in der Anlage nahe der Stadt Karadsch begonnen.
Grossi mit einer Überwachungskamera
Grossi mit einer Überwachungskamera - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Internationale Atomenergiebehörde soll Vorbedingungen erfüllt haben.

Die von Teheran gestellten Bedingungen seien nicht in einer neuen Vereinbarung festgehalten worden, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, im Staatsfernsehen. Dennoch seien sie erfüllt worden.

Die neuen Überwachungskameras wurden von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gestellt und sollen in der Atomanlage nahe Karadsch, westlich von Teheran, installiert werden. Die vorherigen waren nach iranischen Angaben am 23. Juni bei einem Angriff beschädigt worden. Die Regierung in Teheran spricht dabei von einer israelischen «Sabotage»-Aktion.

Kamalwandi sagte, Teheran fordere eine rechtliche Überprüfung der «Sabotage», eine Verurteilung des Angriffs durch die IAEA und eine Überprüfung der Sicherheit der Kameras. Nach Angaben des IAEA-Generaldirektors Rafael Grossi fehlt eine Kamera-Speicherkarte aus der Anlage Tesa. Auf die Frage, ob die Karte während des mutmasslichen Angriffs im Juni verschwunden sein könnte, sagte Grossi am Freitag: «Das bezweifeln wir.»

Der Iran hatte den Verdacht geäussert, der Angriff vom Juni sei ermöglicht worden, indem die Kameras gehackt wurden. Diese Vermutung wies Grossi als «absurd» zurück. Er sagte, die Bildschirme der Kameras seien verplombt und die Geräte könnten keine Daten übermitteln, sobald sie installiert seien.

Der Iran stellte klar, dass die Daten aus Karadsch und anderen Anlagen, die von der IAEA bis zum Februar überwacht wurden, der IAEA nur zur Verfügung gestellt werden sollen, wenn die US-Sanktionen aufgehoben werden. Über eine mögliche Aufhebung der Sanktionen wird derzeit in Wien verhandelt.

2018 hatte der damalige US-Präsident Donald Trump das internationale Atom-Abkommen mit dem Iran aufgekündigt und neue Sanktionen gegen Teheran verhängt. Eine neue Runde der Wiener Verhandlungen begann im April. Sie wurde für mehrere Monate unterbrochen, weil im Iran Wahlen abgehalten wurden. Europäische Diplomaten warnten am Freitag vor einem Scheitern der Gespräche.

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