Tausende Spanier demonstrieren gegen Umgang der Regierung mit Corona-Krise
Tausende Spanier haben am Samstag gegen den Umgang der linksgerichteten Regierung mit der Corona-Krise demonstriert.

Das Wichtigste in Kürze
- Rechtsextreme Vox-Partei rief zu Protesten in rund 50 Städten auf.
Zu den Auto-Demonstrationen in rund 50 Städten hatte die rechtsextreme Vox-Partei aufgerufen. In Madrid fuhren tausende Autos unter lautem Hupen und mit spanischen Flaggen ausgestattet durchs Stadtzentrum. Die Demonstranten riefen Regierungschef Pedro Sánchez zum Rücktritt auf und skandierten «Freiheit!».
Auch in Barcelona, Sevilla, Malaga, Valencia, Cordoba und Bilbao gingen die Menschen auf die Strasse. Die Regierung «war nicht in der Lage, die Bevölkerung, die Ältesten und die Pflegekräfte zu schützen», sagte der Vox-Vorsitzende Santiago Abascal, bei der Demonstration in Madrid. Die Regierung stelle «eine Bedrohung für die Freiheit Spaniens» dar.
Oscar de Lolmo, ein 51-jähriger Ingenieur, der ebenfalls mitdemonstrierte, beklagte, die Regierung habe zu spät und dann nur schlecht auf die Pandemie reagiert. «Und ich glaube, nach all dem wird uns die Regierung auch noch in eine Wirtschaftskrise stürzen.»
Spanien hatte eine der weltweit striktesten Ausgangssperren ausgerufen und damit die Rechte der Bürger eingeschränkt. Seit dem 11. Mai werden die Beschränkungen schrittweise gelockert, gleichzeitig nehmen die Proteste gegen Sánchez und sein Kabinett zu. Die von Rechten und Ultrarechten unterstützten Demonstranten werfen der Regierung vor, die Krise schlecht gemanagt zu haben.
Spanien zählt zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Bislang starben dort 28.600 Infizierte. Inzwischen hat sich die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in dem EU-Land deutlich abgeschwächt. Ab Juli will die Regierung auch Touristsen wieder ins Land lassen.