SPD

SPD-Chefin Esken fordert Ausweitung der AfD-Beobachtung durch Verfassungsschutz

AFP
AFP

Deutschland,

Nach den Störaktionen von Gästen von AfD-Abgeordneten im Bundestag hat SPD-Chefin Saskia Esken den Verfassungsschutz aufgefordert, die Beobachtung der AfD auszuweiten.

SPD-Chefin Saskia Esken
SPD-Chefin Saskia Esken - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ostbeauftragter Wanderwitz nennt Überlegungen zu Verbot der Partei «naheliegend».

«Es ist dringend geboten, dass der Verfassungsschutz nicht nur die AfD, sondern auch ihre Vernetzung mit nationalen und internationalen Akteuren der rechtsextremistischen Szene beobachtet», sagte Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Diese Szene radikalisiere sich grenzübergreifend und lasse eine hohe Gewaltbereitschaft erkennen.

Esken warf Mitgliedern der Werte-Union vor, ebenfalls «Kontakte in diese Szene» zu unterhalten. Dies mache die Strategie der Rechtsradikalen deutlich, «vom Rand in Richtung Mitte des politischen Spektrums vorzudringen».

Zugleich äusserte sich die SPD-Vorsitzende besorgt über eine «zunehmende rechtsradikale Unterwanderung» der Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmassnahmen. Der Staat müsse «hier konsequent als Ordnungsmacht auftreten» und «die Regeln zur Teilnehmerzahl und zum Gesundheitsschutz durchsetzen», forderte Esken. «Gewalttätige Exzesse müssen von vornherein unterbunden und andernfalls konsequent strafverfolgt werden.»

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), unterstützte derweil Überlegungen der Innenminister von Thüringen und Nordrhein-Westfalen, Georg Maier (SPD) und Herbert Reul (CDU), die den Druck auf die AfD erhöhen wollen und dabei als letztes Mittel auch ein Parteiverbot nicht ausschliessen. Natürlich seien die Hürden für ein Verbotsverfahren sehr hoch, sagte Wanderwitz dem RedationsNetzwerk Deutschland. «Aber dass Innenminister darüber nachdenken, wundert mich nicht. Ich halte das für naheliegend.»

Bei der AfD sei seit Jahren zu beobachten, «wie sich die Schraube der Radikalisierung immer weiter dreht und auch die Vernetzung in andere Bereiche wie der Identitären Bewegung und der Freien Kameradschaften», hob Wanderwitz hervor.

Während der Debatte über das neue Infektionsschutzgesetz im Bundestag waren am Mittwoch mehrere Besucher durch Störaktionen aufgefallen, die sich als Gäste von AfD-Abgeordneten im Parlamentsgebäude bewegten. Politiker anderer Fraktionen berichteten, die Besucher hätten Abgeordnete angepöbelt und bedrängt.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Palästina
175 Interaktionen
Linke legten Feuer
Trump
781 Interaktionen
Deal jetzt fix

MEHR IN POLITIK

Europarats-Generalsekretär Alain Berset
6 Interaktionen
Alain Berset
Demo Gaza Bern
9 Interaktionen
Bern
Schweizer Franken
21 Interaktionen
Bundesrat
Tamara Hunziker
4 Interaktionen
Tamara Hunziker (FDP)

MEHR SPD

Vor Messer-Angriff
Bürgermeisterin von Herdecke
Ausser Lebensgefahr
Herdecke
222 Interaktionen
Verletzt
spd
8 Interaktionen
Für Reformvorschläge

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Buchpreis
2 Interaktionen
Schweizerin
Polizei
In Müllsack
László Krasznahorkai
«Zsömle ist weg»
László Krasznahorkai
Medizinische Gründe