Warum die Grippeimpfung jetzt im Fokus steht
Neue Influenza-Variante Subklade K alarmiert Behörden, Bayerns Ministerin wirbt eindringlich für die Grippeimpfung in Risikogruppen.

In Bayern ruft Gesundheitsministerin Judith Gerlach wegen einer neuen Influenza-Variante verstärkt zur Grippeimpfung auf. Auslöser ist die Subklade K des Virus H3N2, berichtet «BR» unter Berufung auf das Ministerium.
Gerlach verweist auf Experten, die eine heftigere Grippesaison als in den Vorjahren nicht ausschliessen. Laut dem «Sonntagsblatt» liess sich in der letzten Saison nur etwa jeder dritte Übersechzigjährige impfen.
Grund für die Warnungen ist die europaweite Ausbreitung der Untergruppe A(H3N2) Subklade K, so das «Sonntagsblatt». Die Untergruppe gilt als ansteckender, ohne nach bisherigen Daten schwerere Verläufe zu verursachen, berichten Fachleute dort.
Neue Influenza-Variante Subklade K
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC sieht in Subklade K den Treiber der früh einsetzenden Grippesaison in Europa. Wie «ZDFheute» berichtet, steigen Influenza-Fälle mancherorts drei bis vier Wochen früher als üblich an.

Nach Angaben der «Apotheken Umschau» weicht Subklade K deutlich vom H3N2-Stamm ab, der im Impfstoff verwendet wird.
Das ECDC geht dennoch davon aus, dass die Vakzinen weiterhin gut vor schweren Verläufen schützen können.
Warum die Grippeimpfung jetzt besonders wichtig ist
Das Portal «Infektionsschutz.de» erinnert daran, dass die Ständige Impfkommission eine jährliche Grippeimpfung für Risikogruppen empfiehlt. Dazu zählen Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere sowie Bewohner von Pflegeheimen.
Empfohlen werden für Ältere Hochdosis- oder adjuvantierte Impfstoffe, die eine etwas bessere Wirksamkeit zeigen, so «Infektionsschutz.de». Die Impfung soll idealerweise zwischen Oktober und Mitte Dezember erfolgen, damit der Schutz rechtzeitig aufgebaut ist.

Laut «KBV» können Grippeimpfungen und Covid-19-Impfungen bei bestehender Indikation am selben Termin verabreicht werden. Ärztevertreter und Intensivmediziner drängen zudem auf eine Ausweitung der Impfempfehlungen, berichtet «ZDFheute» über entsprechende Forderungen.
Lage der Grippewelle in Bayern und Deutschland
In Bayern sind die absoluten Grippefallzahlen noch vergleichsweise niedrig, steigen jedoch spürbar an, meldet die «Welt». Seit Saisonbeginn wurden landesweit knapp 1951 Fälle registriert, im Vorjahr waren es über 74'000, so der Bericht.
Bundesweit registriert das Robert Koch-Institut eine stark erhöhte Aktivität akuter Atemwegserkrankungen, vor allem bei Schulkindern. Der Beginn einer Grippewelle deute sich an, heisst es im aktuellen ARE-Wochenbericht des «RKI».
Die neue Subklade K wird in den Labordaten regelmässig nachgewiesen und dominiert einen wachsenden Anteil der Proben. Das RKI prüft fortlaufend die Passgenauigkeit des Impfstoffs, bislang wird ein guter Schutz vor schweren Verläufen erwartet.
Was Bürgerinnen und Bürger jetzt tun sollen
Gesundheitsministerin Gerlach appelliert, vorhandene Impflücken rasch zu schliessen, insbesondere bei älteren Menschen und chronisch Kranken. Wer der STIKO-Zielgruppe angehört, solle einen zeitnahen Impftermin vereinbaren, heisst es aus ihrem Ministerium laut «Sonntagsblatt».
Fachleute raten ergänzend zu bekannten Schutzmassnahmen wie regelmässigem Händewaschen, Hustenetikette und dem Zuhausebleiben bei Krankheitssymptomen. Diese Schritte sollen helfen, die Belastung von Praxen und Kliniken in der kommenden Grippesaison zu begrenzen, betont «Infektionsschutz.de».












