Das Institut Fogazzaro ermöglichte Schülern, die Matura ohne objektive Kompetenzen-Bewertung zu erlangen. Damit ist jetzt Schluss.
Schüler
Die politische Neutralität an den Aargauer Mittelschulen soll unter die Lupe genommen werden. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Einer Privatschule in Lugano wurde ab sofort die Bewilligung entzogen.
  • Dem Institut wird vorgeworfen, seinen Schülern die Matura praktisch garantiert zu haben.
  • Dazu legten die Schüler ihre Prüfungen in Italien ab.

Die Tessiner Bildungsdirektion hat einer privaten Mittelschule in Lugano die Bewilligung entzogen, per sofort. Eine Untersuchung lässt darauf schliessen, dass Schüler des Instituts die Matura regelwidrig, da praktisch mit Erfolgsgarantie, in Italien ablegten. Sie sprach von einem Rechtsmissbrauch.

Das Institut habe die ihm von der Kantonsregierung erteilte Bewilligung missbraucht, um die Matura regelwidrig im Grossraum Neapel abzulegen. Das Bildungsdepartement hat nun nach seinen eigenen Worten «rigoros durchgegriffen».

Matura «praktisch garantiert»

Den Weg zur dank Schummelei «praktisch garantierten» Matura ans Licht gebracht hatte eine Recherche des Tessiner Fernsehens. Die Rede war darin von den Kandidaten «unter dem Tisch» übergebenen Lösungen für die Prüfungsaufgaben. Daraufhin mussten die Behörden reagieren.

Bereits im Januar hatte die Bildungsdirektion der Schule vorerst für ein Jahr die Bewilligung entzogen. Dies sei nötig, um den guten Ruf von Tessiner Privatschulen nicht zu gefährden, die sich an die Vorschriften hielten. Das schrieb das Departement damals.

Die Bildungsdirektion hat ausserdem der Staatsanwaltschaft einen Bericht zu dem Fall übergeben. Ebenso wurden die zuständigen Behörden in Italien informiert. Die Schule war am Donnerstag nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Das Institut Fogazzaro wurde nach eigenen Angaben im Internet 1996 gegründet, von Lehrkräften aus Italien. Ihr Ziel: junge Tessinerinnen und Tessiner auf die italienische Matura vorbereiten.

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