FC Lugano kassiert Shitstorm nach Skandal-Kicker-Transfer
Der FC Lugano verpflichtet Kevin Behrens aus Wolfsburg. Der Deutsche wird mit einem «Pfeifkonzert» im Netz empfangen.

Das Wichtigste in Kürze
- Kevin Behrens wechselt aus Wolfsburg zum FC Lugano.
- Die Fans toben: Der Deutsche leistete sich einst einen homophoben Aussetzer.
- Der Tessiner Super-League-Verein spricht von einem «bedauerlichen Vorfall».
Kevin Behrens sorgt letzten Herbst für einen Homophobie-Skandal. Auf einer Klub-Veranstaltung weigert sich der Stürmer, ein Regenbogen-Trikot zu signieren. «So eine schwule Scheisse unterschreibe ich nicht», lauteten seine Worte.
Der heute 34-Jährige entschuldigt sich zwar später. Doch die Worte bleiben auch bei den Fussball-Fans im Tessin in Erinnerung ...
Nachdem der FC Lugano gestern den Transfer des Ex-Nationalspielers (1 Länderspiel) bekannt gibt, entfacht ein Shitstorm.
«Ich hoffe, du weisst, dass du hier nicht willkommen bist», so einer der zahlreichen Kommentare. Viele setzen Regenbogen-Flaggen unter den Post.
«Ihr solltet euch schämen»
«Ihr solltet euch schämen», «ein hässlicher Transfer», lauten andere kritische Äusserungen von Fans. «Kommt nie wieder mit Inklusion und Respekt. Taten zeigen mehr als fake Worte.»
Die Verantwortlichen des FC Lugano freuen sich auf den «körperlich starken und abschlussstarken» 1,85-Meter-Angreifer.
FC Lugano spricht von «bedauerlichem Vorfall»
Und die Skandal-Äusserungen im letzten Herbst? Auch dazu nimmt man gleich bei der Verkündung Stellung.
«Dem Verein ist bewusst, dass der Spieler in einen bedauerlichen Vorfall verwickelt war, der letzte Saison für Kontroversen sorgte. Die Angelegenheit war Gegenstand interner Klärungen beim ehemaligen Verein des Spielers.»

Behrens habe sich aber öffentlich entschuldigt. «Dem FC Lugano wurde Behrens‘ Bereitschaft zugesichert, die Werte unseres Vereins, die auf Inklusion und Respekt basieren, vollumfänglich zu übernehmen.»
Kevin Behrens kommt auf 106 Einsätze in der Bundesliga
Nach dem Eklat liess Wolfsburg den Vertrag in diesem Sommer auslaufen. Behrens kommt insgesamt auf 106 Einsätze in der Bundesliga, erzielte dabei 16 Tore. Hinzu kommen 31 Tore aus der 2. Bundesliga.

Der Mittelstürmer wurde bei Werder Bremen ausgebildet, spielte anschliessend auch für Aachen, Rot-Weiss Essen und Sandhausen. Seine beste Zeit hatte er von 2021 bis 2024 bei Union Berlin, auch unter Trainer Urs Fischer.
Bei Wolfsburg konnte er zuletzt nicht mehr an seine Leistungen anknüpfen (zwei Tore in 31 Spielen). Zumeist war er nur Joker.