Recep Tayyip Erdogan

Pro-kurdische Partei HDP unterstützt Erdogan-Rivalen stillschweigend

AFP
AFP

Türkei,

Knapp zwei Monate vor der Präsidentschafts- und Parlamentswahl in der Türkei hat die pro-kurdische Linkspartei HDP ihren Verzicht auf einen eigenen Präsidentschaftskandidaten erklärt.

Pervin Buldan (v.l.), Kemal Kilicdaroglu und Mithat Sancar
Pervin Buldan (v.l.), Kemal Kilicdaroglu und Mithat Sancar - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Linkspartei verzichtet auf eigenen Präsidentschaftskandidaten für Wahl in Türkei.

«Wir werden unser historischen Verantwortung nachkommen, die Ein-Mann-Herrschaft bei den kommenden Wahlen zu beenden», sagte die Partei-Ko-Vorsitzende Pervin Buldan am Mittwoch mit Blick auf Präsident Recep Tayyip Erdogan. Dieser ist in der Türkei seit zwei Jahrzehnten an der Macht.

Die Entscheidung der HDP wird als stillschweigende Unterstützung für Erdogans säkularen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu gesehen, auf den sich ein Bündnis aus sechs türkischen Oppositionsparteien Anfang des Monats nach heftigen Debatten geeinigt hatte. Seine Chancen steigen durch die Unterstützung der HDP, die nicht Teil dieses Oppositionsbündnisses ist. Einige Beobachter sehen die HDP als Königsmacherin bei den für den 14. Mai geplanten Wahlen an. Die Partei hatte bei den vergangenen drei nationalen Wahlen jeweils über zehn Prozent der Stimmen erhalten.

Erdogans Regierung arbeitete einst mit HDP-Politikern zusammen. Mittlerweile wirft Erdogan der HDP jedoch vor, mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden zu sein, die von Ankara und westlichen Staaten als «terroristisch» eingestuft wird. Über zahlreiche Gerichtsverfahren strebte Erdogan die Auflösung der Partei an. Die HDP weist die Vorwürfe gegen sie zurück und spricht von einem politisch motivierten Verbotsverfahren.

Derzeit läuft ein Verbotsverfahren gegen die HDP. Ihr werden Verbindungen zum Terrorismus vorgeworfen. Die Partei soll sich Mitte April vor dem türkischen Verfassungsgericht verteidigen. Einen Antrag der Partei, den Ausgang des Verfahrens auf die Zeit nach den Wahlen im Mai zu verschieben, lehnte das türkische Verfassungsgericht am Mittwoch ab.

Weiterlesen

russen fake-news
4 Interaktionen
Russen-Propaganda
Teaser
237 Interaktionen
Neuer kostet 610.-

MEHR IN POLITIK

Tobias Egger
2 Interaktionen
Nidau BE
Dmitri Peskow Kremlsprecher
10 Interaktionen
Trump-Putin-Treffen
Syrien Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa
Übergangspräsident
Tempo 30 Zürich
44 Interaktionen
Zürich

MEHR RECEP TAYYIP ERDOGAN

German Chancellor Friedrich Merz visits Turkey
6 Interaktionen
Streit
Recep Tayyip Erdogan
1 Interaktionen
Besuch
Friedrich Merz
1 Interaktionen
Antrittsreise
Turkey Britain Politics
7 Interaktionen
Milliardendeal

MEHR AUS TüRKEI

Aussenministertreffen
Hakan Fidan
4 Interaktionen
Türkei
Brandkatastrophe
1 Interaktionen
Türkei
afghanistan
3 Interaktionen
Grenzkonflikt