Polen bestellt 20 US-Raketenabschuss-Systeme

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Polen,

Polen und die USA vertiefen ihre militärische Zusammenarbeit.

US-Vizepräsident Pence (l.) und Polens Präsident Duda
US-Vizepräsident Pence (l.) und Polens Präsident Duda - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Vertrag bei Pence-Besuch besiegelt - USA wollen Truppenpräsenz in Polen erhöhen.

Bei einem Besuch von US-Vizepräsident Mike Pence in Warschau besiegelten die Nato-Verbündeten einen millionenschweren Rüstungsvertrag. Polen bestellte 20 mobile Raketenabschuss-Systeme im Wert von umgerechnet 365 Millionen Euro. Die USA kündigten zudem an, ihre Militärpräsenz in Polen um mehrere hundert Soldaten zu erhöhen. Den Wunsch nach einer ständigen US-Basis wiesen sie aber zurück.

Mit dem Kauf der Raketenabschuss-Systeme stärke Polen nicht nur seine eigenen Verteidigungskapazitäten, sondern auch die Sicherheit «in unserem Teil Europas an der Nato-Ostflanke», sagte der polnische Präsident Andrzej Duda bei der Unterzeichnung des Rüstungsabkommens in einem Hangar in Warschau. Pence erklärte, die USA stünden «immer» an der Seite Polens. Die erste Lieferung nach Polen ist für 2023 geplant.

Das mobile Raketenabschuss-System Himars des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin kann sechs Lenkflugkörper mit einer Reichweite von 70 Kilometern oder eine einzelne Rakete mit einer Reichweite von 300 Kilometern abschiessen. Es wird bereits von 19 Ländern verwendet.

Im Irak und in Syrien setzte die US-Armee das System im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ein. Mit Himars sind Angriffe auch dann möglich, wenn Kampfjets wegen schlechter Sichtverhältnisse nicht fliegen können.

Im März vergangenen Jahres hatte die polnische Regierung bereits für 4,75 Milliarden Dollar (4,19 Milliarden Euro) ein Raketenabwehrsystem vom Typ Patriot in den USA bestellt. Weil sie sich zunehmend durch Russland bedroht fühlt, wirbt die rechtsgerichtete Regierung Polens ausserdem für einen permanenten US-Truppenstützpunkt in ihrem Land. Derzeit sind dort knapp 5000 US-Soldaten im Rahmen eines Rotationsmodells der Nato stationiert.

Die US-Botschafterin in Warschau, Georgette Mosbacher, wies die Bitte Warschaus nach einer ständigen US-Militärbasis in Polen am Mittwoch zurück. Washington werde aber seine Truppenpräsenz in dem Land um mehrere hundert Soldaten erhöhen, sagte sie der «Financial Times», ohne Zeitangaben zu machen.

US-Aussenminister Mike Pompeo sagte beim Besuch des US-geführten Nato-Bataillons in Nordpolen, Washington werde sicherstellen, mit der richtigen Zahl und Mischung an Soldaten in Polen präsent zu sein.

Polen und die baltischen Staaten sorgen sich wegen der russischen Militärpräsenz an ihren Grenzen. 2017 hatte die Nato-Militärallianz in Polen sowie in Estland, Lettland und Litauen vier multinationale Bataillone stationiert.

Pence und Pompeo halten sich anlässlich einer Sicherheitskonferenz in Polen auf. Die USA wollen am Mittwoch und Donnerstag mit ihren Verbündeten über die Lage im Nahen Osten und über den Umgang mit dem Iran beraten.

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