NATO

Nato ebnet mit Beitrittsprotokollen Weg für Norderweiterung

Keystone-SDA
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Belgien,

Die Botschafter der 30 Nato-Mitgliedstaaten in Brüssel haben die Beitrittsprotokolle für Finnland und Schweden unterzeichnet. Damit

Brüssel
Von links nach rechts: Finnlands Aussenminister Pekka Haavisto, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und Schwedens Aussenministerin Ann Linde. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nato hat mit Beitrittsprotokollen den Weg für die Norderweiterung geebnet.
  • Am Dienstag haben die Botschafter der Bündnisstaaten die Protokolle unterzeichnet.

Die Nato hat einen weiteren entscheidenden Schritt zur Aufnahme von Schweden und Finnland absolviert. Die Botschafter der 30 Bündnisstaaten unterzeichneten am Dienstag im Hauptquartier in Brüssel in Anwesenheit der Aussenminister der beiden nordischen Länder die sogenannten Beitrittsprotokolle.

Diese müssen nun nur noch die nationalen Ratifizierungsprozesse durchlaufen, um wirksam zu werden. Danach können Schweden und Finnland offiziell dem Verteidigungsbündnis beitreten, im Idealfall soll dies noch vor Jahresende möglich sein.

Ukraine Krieg
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. - Keystone

«Das ist ein historischer Tag für Finnland, für Schweden, für die Nato und für die euro-atlantische Sicherheit», sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach der Unterzeichnungszeremonie. Er zähle nun darauf, dass alle Alliierten eine zügige Ratifizierung der Beitrittsprotokolle sicherstellten. Schweden und Finnland würden wesentliche und wichtige Beiträge zum Bündnis leisten und die Nato noch stärker machen, sagte Stoltenberg.

Türkei bringt Unsicherheitsfaktor

Ob es wirklich so schnell geht wie von vielen erhofft, ist allerdings unklar. Als Unsicherheitsfaktor bei der notwendigen Ratifizierung gilt vor allem die Türkei.

Das Land hatte zur Verärgerung der anderen Alliierten bereits den Start des Beitrittsprozesses mehrere Wochen herausgezögert und dies unter anderem mit der angeblichen Unterstützung Schwedens und Finnlands von Organisationen wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, der syrischen Kurdenmiliz YPG und der Gülen-Bewegung begründet.

Erst als beide Länder in der vergangenen Woche am Rande des Nato-Gipfels in Madrid über eine schriftliche Erklärung zusicherten, auf mehrere Forderungen der Türkei einzugehen, gab diese den Widerstand gegen den Start des Aufnahmeverfahrens auf.

Erdogan droht

Zugleich drohte Präsident Recep Tayyip Erdogan allerdings, dass er die Beitrittsprotokolle dem Parlament nicht zur Ratifizierung vorlegen werde, wenn Schweden und Finnland nicht ihr Wort hielten. Konkret nannte er dabei beispielsweise ein angebliches Versprechen Schwedens, mehr als 70 «Terroristen» auszuliefern.

Türkei
Der Präsident der Türkei Recep Tayyip Erdogan. - Keystone

Die bei der Unterzeichnungszeremonie in Brüssel anwesende schwedische Aussenministerin Ann Linde wich Fragen danach am Dienstag aus. «Listen und Zahlen werden in der Vereinbarung nicht genannt», sagte sie mit Blick auf die Erklärung von Madrid. «Nach meinem Wissen haben wir keine spezifischen Listen erhalten.»

Ihr finnischer Kollege Pekka Haavisto ergänzte: «Alles, auf das wir uns geeinigt haben, ist in dem Dokument festgehalten.» Es gebe keine «versteckten Dokumente». Bei Auslieferungsersuchen halte man sich an den Rechtsweg und Gerichtsentscheidungen.

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