Am Montag hat der neue montenegrinische Präsident Jakov Milatovic erstmals das Nachbarland Serbien besucht – und für ein besseres Verhältnis geworben.
Jakov Milatovic Montenegro
Jakov Milatovic war klarer Gewinner bei der Präsidentenwahl in Montenegro. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der neue Präsident Montenegros ist am Montag erstmals nach Serbien gereist.
  • Jakov Milatovic hat sich für ein besseres Verhältnis der beiden Länder ausgesprochen.

Der neue montenegrinische Präsident Jakov Milatovic hat am Montag erstmals das Nachbarland Serbien besucht. Unter seinem pro-westlichen Vorgänger Milo Djukanovic war das Verhältnis zwischen den beiden Nachbarländern und ex-jugoslawischen Republiken angespannt.

«Montenegro und Serbien sind durch eine gemeinsame Geschichte und traditionelle Nähe miteinander verbunden», sagte Milatovic nach einem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic in Belgrad.

EU-Beitritt als gemeinsames Ziel

Ausserdem würden beide Länder das gemeinsame Ziel eines EU-Beitritts verfolgen. «Auch wenn wir über bestimmte Themen nicht gleich denken», hätten die Staatsmänner beider Länder die besondere Verantwortung, an der Verbesserung der beidseitigen Beziehungen zu arbeiten, sagte Milatovic. Vucic betonte, in Montenegro gebe es Kräfte, die Angst vor Serbien schüren würden.

montenegro serbien
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic (R) und Montenegros Präsident Jakov Milatovic (L) sprechen während einer Pressekonferenz nach ihrem Treffen in Belgrad. - keystone

Djukanovic hatte Montenegro 2006 in die Unabhängigkeit und 2017 in die Nato geführt. Serbien sieht für sich keine Zukunft in der Nato und pflegt auch ungeachtet des russischen Krieges gegen die Ukraine ein gutes Verhältnis zu Moskau. 2020 hatte Djukanovic die Regierungsmacht an mehrheitlich pro-serbische Koalitionen verloren. Diese gewährten der von Belgrad gelenkten serbisch-orthodoxen Kirche eine Sonderstellung im kleinen Balkanland.

Milatovic bezwang seinen Vorgänger Djukanovic bei der Präsidentenwahl im April. Er kommt aus der populistischen neuen Partei Europa Jetzt. Der 36-jährige Ökonom steht der serbisch-orthodoxen Kirche nahe.

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