Vucic ringt um Lösung für von US-Sanktionen belegtes Ölunternehmen

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Serbien,

Belgrad ringt wegen US-Sanktionen um die Zukunft des russisch kontrollierten Ölkonzerns NIS. Präsident Aleksandar Vucic warnt vor den gravierenden Folgen.

Aleksandar Vucic
Der serbische Präsident: Aleksandar Vucic, - keystone

Angesichts der US-Sanktionen gegen den serbischen Ölkonzern NIS ringt Belgrad um eine Lösung für das vom russischen Gazprom-Konzern kontrollierte Unternehmen.

Er wolle, dass Serbien «um jeden Preis eine Beschlagnahme, Verstaatlichung oder Einziehung von Eigentum vermeidet», sagte der serbische Präsident Aleksandar Vucic am Sonntag in Belgrad.

Vucic äusserte sich bei einer Dringlichkeitssitzung seines Kabinetts. Sie war einberufen worden, nachdem die US-Behörden Serbien mitgeteilt hatten, dass alle russischen Aktionäre aus dem Unternehmen aussteigen müssten, damit die Sanktionen aufgehoben werden könnten. «Wir brauchen bis nächsten Sonntag eine Lösung», sagte Vucic und sicherte eine «entschlossene» Reaktion zu.

Vucic zufolge sind die Verhandlungen zwischen den russischen Anteilseignern und ihren «asiatischen und europäischen Partnern» über einen möglichen Verkauf von NIS-Anteilen im Gange, er nannte aber keine konkreten Unternehmen.

Serbien hält fast 30 Prozent an NIS

NIS gehört zu 45 Prozent der Gazprom Neft. Die Muttergesellschaft Gazprom hat ihren elfprozentigen Anteil im September an Intelligence übertragen – das Unternehmen mit Sitz in St. Petersburg ist ebenfalls mit dem russischen Energiekonzern verbunden. Der serbische Staat hält fast 30 Prozent an NIS, der Rest ist im Besitz von Minderheitsaktionären. NIS deckt mehr als 80 Prozent des Diesel- und Benzinbedarfs Serbiens.

Anfang Oktober waren US-Sanktionen gegen NIS in Kraft getreten. Die Sanktionen haben Serbien hart getroffen. Analysten zufolge steht das Balkanland kurz vor einer Energiekrise im Winter, da die einzige Ölraffinerie des Landes vor einer möglichen Schliessung steht.

Seit Verhängung der Sanktionen ist das Unternehmen nicht mehr in der Lage, Lieferungen zu beschaffen. Unternehmensvertretern zufolge werden die Rohölreserven nach dem 25. November erschöpft sein.

Trotz massiven Drucks von europäischer Seite unterhält Belgrad weiterhin gute Beziehungen zu Russland und lehnt Sanktionen gegen das Land ab. Serbien ist stark von russischem Gas abhängig. Ein Gasliefervertrag zwischen Belgrad und Moskau aus dem Jahr 2022 läuft aus und die Verhandlungen über ein neues Abkommen laufen.

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