Merz sieht sich nach «Gesindel»-Äusserung über AfD zu Klarstellung veranlasst
Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat mit einer «Gesindel»-Äusserung über die AfD für Aufregung gesorgt.

Das Wichtigste in Kürze
- Gauland kritisiert Wortwahl als «völlig unakzeptabel».
Auf einer Wirtschaftsveranstaltung am Donnerstagabend hatte Merz mit Blick auf die AfD gesagt: «Wenn ich dazu beitragen kann, dass dieses Gesindel wieder verschwindet, dann leiste ich diesen Beitrag dazu, dass wir das hinkriegen.» Am Freitag sah er sich zu einer Klarstellung veranlasst.
Mit dem Schimpfwort habe er «natürlich keineswegs gewählte Abgeordnete oder Wählerinnen und Wähler irgendeiner Partei gemeint», schrieb Merz im Kurznachrichtendienst Twitter. Es sei auf Rechtsradikale und gewaltbereite Demonstranten gemünzt gewesen.
Die AfD hatte empört auf die Äusserung reagiert. «Die Abwertung der AfD und ihrer Wähler als 'Gesindel' durch Friedrich Merz ist völlig unakzeptabel», kritisierte der AfD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Alexander Gauland. Es sei «unverantwortlich und fahrlässig, sich gegenüber der politischen Konkurrenz derart im Ton zu vergreifen».
Merz hatte am Donnerstagabend beim Mittelstandforum in Berlin dafür plädiert, die zur AfD abgewanderten Wähler zurückzugewinnen, anstatt um solche im linken Spektrum zu werben. So könne die CDU die Wählerschaft der AfD halbieren.
Merz gilt als einer der möglichen Nachfolger für CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, die am Montag ihren Verzicht auf die Kanzlerkandidatur und die Parteispitze erklärt hatte.