Generation Deutschland: Wie radikal ist die neue AfD-Jugend?
Die Generation Deutschland soll die AfD verjüngen. Die neue Jugendorganisation bindet offenbar gezielt rechtsradikale Milieus an die Partei.

Die AfD hat Ende November in Giessen ihre neue Jugendorganisation Generation Deutschland gegründet. Sie tritt die Nachfolge der aufgelösten Jungen Alternative an, die der Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem einstufte, berichtet die «Tagesschau».
Zum Vorsitzenden wurde der brandenburgische Landtagsabgeordnete Jean-Pascal Hohm gewählt. Laut «N-tv» führt ihn der Verfassungsschutz bereits als Rechtsextremisten.
Der Auftrag: Eine Kaderschmiede für die AfD heranzuziehen
Generation Deutschland ist deutlich enger an die Mutterpartei angebunden als die frühere Jugendorganisation. Jedes Mitglied muss auch AfD-Mitglied sein, was die Partei laut dem «Deutschlandfunk» stärker kontrollieren kann.
Ziel der neuen Struktur sei es, Personal für Partei und Parlamente zu formen, schreibt die «Frankfurter Allgemeine». Politikwissenschaftler sprechen von einer bewussten Kaderstrategie, bei der junge Aktivisten früh auf Fraktionsarbeit und Kampagnen getrimmt werden.
Signale aus dem rechtsradikalen Vorfeld
Mehrere Verfassungsschutzbehörden sehen in Generation Deutschland deutliche Kontinuitäten zur aufgelösten Jungen Alternative. Der Thüringer Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer erklärt laut der «Zeit», es gebe weder Mässigung noch Abgrenzung von rechtsextremen Bestrebungen.

Kramer verweist auf Sympathien für die Identitäre Bewegung und weitere Akteure des rechtsradikalen Spektrums.
Die Wahl Hohms, der mit völkischen und migrationsfeindlichen Thesen aufgefallen ist, wertet er als klares Signal der Radikalisierung.
Wie rechtsextrem ist die Generation Deutschland?
Der Thüringer Verfassungsschutz geht nach der ersten Auswertung von Auftritten und Inhalten von einer rechtsextremen Haltung der Organisation aus. Hinweise auf eine inhaltliche Distanzierung zur früheren Jungen Alternative sieht die Behörde nicht.
Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt erwartet laut der «Zeit» keine moderatere Ausrichtung. Die neue Jugendorganisation sei die Nachfolgerin einer bereits als rechtsextrem eingestuften Struktur.
Weitere Reaktionen aus der Politik
SPD-Vertreter rechnen damit, dass auch Generation Deutschland von Sicherheitsbehörden beobachtet werden wird, schreibt «N-tv». Die Organisation sei aufgrund ihrer personellen Besetzung von Beginn an ein Fall für den Verfassungsschutz, betonen Koalitionspolitiker.

Grünen-Chef Felix Banaszak bezeichnet Generation Deutschland gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen» als Anziehungspunkt für Rechtsextremisten. Er fordert, die Entwicklung aufmerksam zu verfolgen und rechtliche Schritte zu prüfen.
















