Die Juso will Nägel mit Köpfen. Angesichts der Flüchtlings-Krise in Griechenland fordern die Jungsozialisten, dass die Schweiz sofort 10'000 Migranten aufnimmt.
Ronja Jansen, Präsidentin Juso, will wegen Flüchtlingskrise 10'000 Migranten aufnehmen. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei öffnete ihre Grenze, um die europäischen Staaten unter Druck zu setzen.
  • An der Grenze zu Griechenland spielt sich darum nun eine humanitäre Krise ab.
  • Mit einer Demonstration will die Juso Parlamentarier überzeugen, Flüchtlinge aufzunehmen.

Die Flüchtlings-Situation in Griechenland eskaliert. Weil der türkische Machthaber Recep Tayyip Erdogan die Grenze öffnete, strömen nun tausende Menschen in Richtung Westen. Damit will er die europäischen Staaten unter Druck setzen, seine Militäraktionen im syrischen Idlib zu akzeptieren. Er droht der EU damit, dass «Millionen» Menschen über die Türkei nach Europa kommen könnten.

Griechenland, als Nachbarland der Türkei, versucht das zu verhindern und greift dabei zu harten Mitteln. Es gibt Berichte von Menschenrechtsverletzungen, von Gewalt seitens der Polizei. Bewohner der Insel Lesbos wehren sich gegen Bootsflüchlinge und wollen sie nicht an Land lassen.

Migranten auf Lesbos
Migranten haben im Hafen von Mytilene auf Lesbos ein Lager aufgeschlagen, nachdem Einheimische den Zugang zum Flüchtlingslager Moria blockiert hatten.
Griechische Polizisten und Migranten am Hafen von Lesbos
Griechische Polizisten und Migranten am Hafen von Lesbos
Migranten Grenze
Migranten und Flüchtlinge versammeln sich hinter einem Drahtzaun an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei in der Nähe des geschlossenen Grenzübergangs Kastanies.
Das Foto aus dem Jahr 2016 zeigt Flüchtlinge, die in einem Schlauchboot aus der Türkei auf der griechischen Insel Lesbos ankommen. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Das Foto aus dem Jahr 2016 zeigt Flüchtlinge, die in einem Schlauchboot aus der Türkei auf der griechischen Insel Lesbos ankommen. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Juso fordert sofortige Hilfsmassnahmen

Eine unhaltbare Situation, findet die Juso Schweiz. Heute Mittwochmittag demonstrierten die Jungsozialisten während der Session in Bern auf dem Bundesplatz. Die Aktion vor dem Bundeshaus soll dazu dienen, die Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf die Situation aufmerksam zu machen.

Soll die Schweiz 10'000 Menschen aus der Türkei aufnahmen?

«Mit der Aktion fordern wir die Mitglieder des Parlaments auf, sich auf die richtige Seite der Geschichte zu stellen. Wer sich jetzt gegen die Aufnahme von Geflüchteten stellt, macht sich mitschuldig, wenn Menschen sterben», so Juso-Präsidentin Ronja Jansen.

«Wie Europa auf die Krise reagiert, entbehrt jeglicher Menschlichkeit. Menschen werden mit Tränengas empfangen, statt mit der Hilfe, die sie brauchen», sagt Jansen gegenüber Nau.ch.

Migranten Griechenland
Bewohner lassen Migranten im Schlauchboot nicht an Land - AFP

Grenzen öffnen, 10'000 Menschen aufnehmen

Konkret will die Juso, dass die europäischen Grenzen sofort geöffnet werden. Und die Schweiz soll ihren Teil dazu beitragen.

Ronja Jansen: «Wir fordern konkret, dass sich die Schweiz absolut gegen diesen Wahnsinn ausspricht. Wir fordern, dass wir sofort 10'000 Menschen aufnehmen. Wenn wir das nicht tun, sterben an der Grenze nicht nur Menschen, sondern die Menschlichkeit.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Recep Tayyip ErdoganIdlibEUGewaltJuso