Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Bevölkerung aufgefordert, sich auf ein Scheitern der Gespräche mit der EU über ein Handelsabkommen nach dem Brexit einzustellen.
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Der Premierminister Grossbritanniens, Boris Johnson. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Premier Boris Johnson sieht die Gespräche um den Brexit scheitern.
  • Er bereitet die Bevölkerung auf einen No-Brexit-Deal vor.
  • In diesem Fall würden zum Jahreswechsel hohe Zölle erhoben werden.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Bevölkerung aufgefordert, sich auf ein Scheitern der Gespräche mit der EU einzustellen. Es gebe «jetzt eine hohe Wahrscheinlichkeit», dass die Verhandlungen ohne ein Abkommen endeten. Dies sagte er am Donnerstag im britischen Fernsehen. Die Verhandlungen zwischen London und der EU sollen noch bis Sonntag weitergeführt werden.

Streit um Wettbewerbsbedingungen

Grossbritannien war zum 1. Februar aus der EU ausgetreten, bis zum Jahresende bleibt das Land aber noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion. In dieser Übergangsphase ist es bisher nicht gelungen, ein Handelsabkommen für die Zeit nach dem Brexit auszuhandeln.

Auch ein Besuch Johnsons in Brüssel am Mittwoch brachte keinen Durchbruch. Ohne Einigung würden im beiderseitigen Handel zum Jahreswechsel Zölle erhoben mit gravierenden Folgen für die Wirtschaft.

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Boris Johnson und Ursula von der Leyen treffen sich im Januar in der Downing Street. Foto: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa/Archiv - dpa-infocom GmbH

Hauptstreitpunkte sind nach wie vor faire Wettbewerbsbedingungen, die Kontrolle eines künftigen Abkommens und die Fangrechte für EU-Fischer in britischen Gewässern. Angesichts der festgefahrenen Gespräche veröffentlichte die EU-Kommission am Donnerstag Notfallgesetze für den Fall, dass es am 1. Januar kein Handelsabkommen gibt.

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