Nach dem ersten TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump übt der ehemalige Vizepräsident scharfe Kritik am Auftritt des derzeitigen Amtsinhabers.
Trump (l.) und Biden bei TV-Duell
Trump (l.) und Biden bei TV-Duell - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden geht nach der TV-Debatte mit Donald Trump hart ins Gericht.
  • Er bezeichnet den Auftritt des Präsidenten als «nationale Peinlichkeit».
  • Die beiden Kandidaten werden an noch zwei weiteren TV-Duell teilnehmen.

US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden ist nach dem ersten TV-Duell mit Donald Trump hart mit seinem Kontrahenten ins Gericht gegangen.

Das Auftreten des Republikaners, der ihn bei der Fernsehdebatte ständig unterbrochen hatte, sei eine «nationale Peinlichkeit». Dies sagte Biden am Mittwoch bei einem Besuch in Alliance im Bundesstaat Ohio.

Joe Biden
Donald Trump (l), Präsident der USA, und Joe Biden, Präsidentschaftskandidat der Demokraten, nehmen an der ersten Präsidentschaftsdebatte teil. - dpa

Die für die Organisation der Präsidentschaftsdebatten zuständige Kommission kündigte Regeländerungen für das nächste Aufeinandertreffen der Kontrahenten an. «Die Debatte von gestern Abend hat deutlich gemacht, dass zu dem Format der verbleibenden Debatten zusätzliche Struktur eingeführt werden sollte, um eine geordnetere Diskussion über die Themen sicherzustellen», erklärte die Kommission am Mittwoch.

Joe Biden: «Halt den Mund»

Geplant seien «zusätzliche Instrumente, um die Ordnung aufrecht zu erhalten», hiess es weiter. Die Regeländerungen würden «sorgfältig» geprüft und in Kürze bekanntgegeben.

Die erste TV-Präsidentschaftsdebatte zwischen dem Republikaner Trump und seinem Herausforderer von den oppositionellen Demokraten war extrem chaotisch verlaufen. Der Präsident unterbrach Biden am Dienstagabend ständig und versuchte, ihn zu übertönen.

Der frühere Vizepräsident reagierte mit scharfen Gegenattacken und rief dem Amtsinhaber einmal zu, er solle «den Mund halten». Moderator Chris Wallace vom konservativen Nachrichtensender Fox News gelang es nicht, dem Präsidenten Einhalt zu gebieten.

Zwei weitere Debatten

Beobachter reagierten mit scharfer Kritik auf das Schauspiel. «Das war die chaotischste und am meisten von Angriffen geprägte Präsidentschaftsdebatte unserer Geschichte.» So fiel das Urteil des Politikwissenschaftlers Mitchell McKinney von der Universität von Missouri aus, ein Experte für Präsidentschaftsdebatten.

Die Zeitung «Washington Post» schrieb, es habe sich um die «schlimmste Präsidentschaftsdebatte seit Menschengedenken» gehandelt. Der Nachrichtensender CNN sprach von einem «Debakel».

Donald Trump und Joe Biden werden vor der Wahl noch in zwei weiteren TV-Debatten am 15. Oktober und 22. Oktober aufeinandertreffen. Das Fernsehduell der Vizepräsidentschaftskandidaten Mike Pence und Kamala Harris findet am kommenden Mittwoch statt.

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