Italien will sich aus einem umstrittenen Investitionspakt mit China zurückziehen. Die wachsenden Spannungen zwischen USA und Peking machen diesen riskant.
Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto. (Archivbild)
Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/MANUEL BALCE CENETA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Italien zieht sich aus Chinas Seidenstrassen-Initiative zurück.
  • Vor allem die Spannungen zwischen China und den USA führten zu der Entscheidung.

Italien will sich bis Ende dieses Jahres aus einem umstrittenen Investitionspakt mit China, der sogenannten Seidenstrasse-Initiative, zurückziehen. Dies bestätigte der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto laut Medienangaben vom Sonntag.

«Die Entscheidung, sich der Seidenstrasse anzuschliessen, war eine improvisierte und verheerende Initiative der Regierung von Giuseppe Conte. Heute geht es darum, zurückzurudern, ohne die Beziehungen zu beschädigen. Denn China ist zwar ein Konkurrent, aber es ist auch ein Partner», sagte Crosetto.

Italien war 2019 die erste grosse Industrienation, die sich Chinas milliardenschwerem Investitionsprogramm der Seidenstrasse-Initiative anschloss. Dies führte bisher allerdings zu wenig konkreten Projekten. Vor ihrem Wahlsieg im vergangenen September hatte Regierungschefin Giorgia Meloni erklärt, dass sie die Initiative nicht weiterverfolgen werde.

Wachsende Spannungen machen Handel riskant

Die wachsenden Spannungen zwischen Peking und Washington würden es zu riskant machen, sich wirtschaftlich mit der asiatischen Macht zu verbinden. Medienberichten zufolge hatten die USA Rom ausdrücklich aufgefordert, zu dem Investitionspakt Stellung zu beziehen. Dieser war 2019 von der Vorgängerregierung um Premier Giuseppe Conte abgeschlossen worden.

Befürchtet werden wirtschaftliche Vergeltungsmassnahmen aus Peking. Bisher wurden im Rahmen des Projekts «Seidenstrasse» weltweit Infrastrukturprojekte im Wert von 900 Milliarden Euro finanziert.

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