Regierungschef

Irlands Regierungschef erklärt nach Wahlniederlage seinen Rücktritt

AFP
AFP

Irland,

Knapp zwei Wochen nach den Parlamentswahlen in Irland hat Regierungschef Leo Varadkar seinen Rücktritt erklärt, er bleibt aber geschäftsführend zunächst weiter im Amt.

Irlands zurückgetretener Regierungschef Leo Varadkar
Irlands zurückgetretener Regierungschef Leo Varadkar - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Varadkar bleibt kommissarisch im Amt - Regierungsbildung schwierig.

Varadkar reichte am Donnerstag sein Rücktrittsschreiben bei Präsident Michael Higgins ein. Im Einklang mit der Verfassung blieben Varadkar und seine Minister aber im Amt, bis ein neuer Ministerpräsident und ein neues Kabinett ernannt seien, teilte die Regierung in Dublin mit.

Varadkars konservative Partei Fine Gael hatte bei den Wahlen am 8. Februar eine schwere Niederlage erlitten und landete mit lediglich 35 der 160 Sitze im Unterhaus auf dem dritten Platz. Varadkars Rücktritt war deshalb erwartet worden.

Die ebenfalls konservative Partei Fianna Fail errang 38 Mandate und ist damit stärkste Kraft im Parlament. Die linksgerichtete Sinn Fein errang zwar einen historischen Wahlsieg und holte mit 24,5 Prozent die meisten Stimmen. Aufgrund des komplizierten irischen Wahlsystems ist sie aber im Unterhaus mit 37 Sitzen nur zweitstärkste Kraft.

Irland steht eine extrem schwierige Regierungsbildung bevor. Die Sinn-Fein-Vorsitzende Mary Lou McDonald will Ministerpräsidentin werden. In der konstituierenden Sitzung des neuen Unterhauses am Donnerstag stimmten jedoch nur 45 Abgeordnete für sie. Auf den Fianna-Fail-Chef Micheal Martin entfielen 41 Stimmen. Für die Wahl zum Ministerpräsidenten werden mindestens 80 Stimmen gebraucht.

Fine Gael und Fianna Fail, die seit der Unabhängigkeit Irlands fast immer abwechselnd die Regierung gestellt oder zusammen regiert hatten, haben eine Zusammenarbeit mit Sinn Fein ausgeschlossen. Die Partei war der einstige politische Flügel der bewaffneten Untergrundorganisation IRA und strebt ein vereintes Irland an - mit dem zu Grossbritannien gehörenden Nordirland.

dja

Kommentare

Weiterlesen

Fahrplanwechsel
85 Interaktionen
Zürich
abfall
115 Interaktionen
Kein Geld da

MEHR IN POLITIK

1 Interaktionen
Baden und Umgebung
Im Sensebezirk
Steuern Kanton Aargau
15-stündige Debatte

MEHR REGIERUNGSCHEF

Albanese Australien
10 Interaktionen
Social-Media-Verbot
Andrej Babis
4 Interaktionen
Nach Parlamentswahl
Mohammad Mustafa
Unterstützung
Spanien Ukraine
6 Interaktionen
Besuch

MEHR AUS IRLAND

cosmo
3 Interaktionen
Cosmo-Aktie steigt
Wolodymyr Selenskyj in Irland
7 Interaktionen
Vorfälle in Irland
Wolodymyr Selenskyj
17 Interaktionen
Aussicht
Ryanair
«Prime»