Erdogan kritisiert Israels Vorgehen im Gaza-Krieg und stellt einen Nazi-Vergleich an.
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erneut für das Vorgehen im Gaza-Krieg angegriffen. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Michael Varaklas

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für das Vorgehen im Gaza-Krieg angegriffen und dabei erneut einen Nazi-Vergleich angestellt. «Der »Führer« von heute, Netanjahu, und sein Team begehen Barbareien, die einem Genozid gleichkommen», sagte Erdogan am Samstag beim Besuch einer Marineeinheit in der westtürkischen Provinz Yalova. Der türkische Präsident verwendete bei der Charakterisierung Netanjahus ausdrücklich die deutsche Bezeichnung «Führer». Bereits im Dezember hatte Erdogan den israelischen Ministerpräsidenten mit Adolf Hitler verglichen.

«Gibt es irgendetwas, das Netanjahu weniger getan hat als Hitler? Nein», hatte er damals gesagt. Israel hatte die Äusserungen Erdogans entschieden zurückgewiesen. «Seine Worte sind für jeden Juden auf der ganzen Welt zutiefst beleidigend», hatte der israelische Präsident Izchak Herzog damals erklärt. Erdogan warf am Samstag dem Westen vor, zu den angeblichen Verbrechen Israels im Gazastreifen zu schweigen.

Er würde dem «brutalen Morden an Kinder, Babys und Frauen» tatenlos zusehen. Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten und bei dem 1200 Menschen getötet wurden. Am Samstag hatte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass seit Beginn des Gaza-Kriegs mindestens 24'762 Menschen getötet worden seien. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

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